Lehre im SoSe 2021
Lehre der Public History im SoSe 2021
Projektseminar: Digital Public History: Alltagsgeschichte(n) der Pandemie in Deutschland und den USA (5 LP)
Prof. Dr. Thorsten Logge
Dieses Projektseminar ist eine Kooperation mit der Indiana University–Purdue University Indianapolis (IUPUI), USA. Die IUPUI ist ein Strategischer Partner der Universität Hamburg. Das Projekt wird in Online-Blockterminen angeboten, die wegen der abweichenden akademischen Kalender zwischen den USA und Deutschland bereits im März 2021 beginnen und Anfang Mai 2021 enden.
Geschichte findet statt – zunehmend auch im digitalen Raum. Das Seminar führt ein in die Digital Humanities und die Digital Public History. Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit Geschichte auf Twitter und Instagram, in Podcasts, Blogs und Online-Ausstellungen und lernen den analysierenden und produzierenden Umgang auf unterschiedlichen Social-Media-Plattformen kennen. Am Beispiel der Seuchengeschichte beschäftigen sie sich mit multimodalen Präsentationsformen von Geschichte in unterschiedlichen Formen und Formaten – vom Podcast bis zur Online-Ausstellung.
Thematische Grundlage des Seminars ist die Geschichte der Epidemien und Pandemien in Hamburg und Indiana seit dem 19. Jahrhundert. Das Spektrum reicht dabei von der Cholera (1831/1892) über die Spanische Grippe (1918/19), "Hongkong"-Grippe (1968-70) und HIV (ab ca. 1980) bis hin zur gegenwärtigen Covid-19-Pandemie, die über die Materialien auf den Crowdsourcing-Plattformen "coronarchiv" (UHH) und "Journal of a Plague Year" (IUPUI) erschlossen wird. Beide Sammlungsprojekte sammeln und präsentieren digitale Alltagserfahrungen von Bürger:innen in Deutschland und den USA.
Das Projektseminar findet via Zoom statt. Die Seminarsprache ist Deutsch (März) und Englisch (April/Mai).
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Projektseminar: Digitale Erinnerungskultur – Geschichte in sozialen Medien (5 LP)
Nils Steffen, M.A.
Geschichte wird gemacht – auch in den sozialen Medien. Mit 60-sekündigen Clips auf TikTok, Bildern und Livestreams auf Instagram oder aber Erklärvideos auf YouTube. Die spezifischen medialen Logiken bestimmen dabei den Rahmen für diese Formen einer Visual Public Historiography: Form prägt den Inhalt. Doch welche Themen werden eigentlich verhandelt? Welche Akteur:innen stehen hinter den Angeboten? Welche Rolle spielen Algorithmen mit Blick auf Sichtbarkeit und Reichweite? Wie können Nutzer:innen an den Angeboten partizipieren?
In dem Seminar lernen wir verschiedene Social-Media-Plattformen und ihre Funktionsweise kennen, analysieren gemeinsam ausgewählte Beispiele und erproben unsere Erkenntnisse aktiv in den sozialen Medien. Die Übung findet synchron via Zoom statt.
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Übung M/T: Was ist Geschichte?
Silke Zimmer-Merkle, M.A.
Was ist eigentlich Geschichte? Wir alle haben ein Alltagsverständnis, was unter Geschichte zu verstehen ist: Wir können Beispiele nennen, in denen uns Geschichte im tagtäglichen Leben begegnet, wir können uns sogar an Definitionen versuchen. Aber meint „Geschichte“ tatsächlich immer dasselbe? Vermitteln Museen unter „Geschichte“ das Gleiche wie TV-Dokumentationen und historische Spielfilme? Ist an der Schule im Fach Geschichte das Gleiche gemeint, wie an der Universität? Und wie ist es mit der Abgrenzung zur Philosophie oder zu anderen Geistes-, bzw. Sozialwissenschaften? Verstehen alle Historiker:innen überhaupt dasselbe unter dem Wort Geschichte? Und was ist dann mit den vielen „Bindestrich-Geschichten“ wie Technikgeschichte oder Kulturgeschichte? Worin unterscheiden Sie sich von, zum Beispiel, Politischer Geschichte? Und wie ist das über die Sprach-, Landes- und Kulturgrenzen hinaus? Ist „Geschichte“ überall auf der Welt „Geschichte“? Und war das schon immer so?
Was Geschichte nun ist, ist auf den zweiten Blick also gar nicht eindeutig und selbstverständlich. Im Sommersemester machen wir uns auf eine methodisch-theoretische Reise durch Raum und Zeit, um die Frage zu ergründen: „Was ist Geschichte?“ Station werden wir machen bei verschiedenen Geschichtsverständnissen, bei unterschiedlichen Spielarten der akademischen Geschichtsschreibung, bei verschiedenen Geistesgrößen und wo immer uns die Frage hintreibt: Was ist Geschichte?
Das Seminar findet online statt. Als methodisches Feature stehen die Themen „Lesen“ und „Schreiben“ im Geschichtsstudium auf dem Plan. Prüfungsleistung ist die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit in Form eines Journals, das seminarbegleitend entsteht.
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Einführung in die Geschichtswissenschaft I: Eurovision Song Contest (1956–2021) – Politik und Identitäten im Rampenlicht
Nils Steffen, M.A.
„Ein bisschen Frieden“ sang die junge Nicole 1982 in Harrogate. Mit diesem Weltverbesserungsschlager jenseits aller musikalischen Trends und inmitten des Kalten Krieges gelang ihr der erste Sieg für (West-)Deutschland. Conchita, österreichische Diva mit Bart, gewann 2014 mit „Rise like a Phoenix“ und proklamiert bei der Siegerehrung an alle LGBTQ+ in Europa: „We are unstoppable!“ 2007 löste Verka Serduchka, zweitplatzierte ukrainische Comedy-Kunstfigur, mit „Dancing Lasha Tumbai“ einen politischen Skandal aus, da der Titel wie „Russia goodbye“ klingt.
Offiziell sei der Eurovision Song Contest unpolitisch, so der Veranstalter. Seit 1956 werden jedoch auf eurovisionärer Bühne kulturelle und nationale Identitäten verhandelt. Anhand von Songs, Inszenierungen und Presseberichterstattung gehen wir auf Spurensuche: Welche Europabilder wurden präsentiert? Welche Rolle spielen nationale oder regionale Identitäten und inwiefern wird nation building betrieben? Wie werden gesellschaftliche Werte und Moralvorstellungen dargestellt? Und wirken diese Faktoren völkerverständigend?
Die zweisemestrige Veranstaltung bietet eine Einführung in Methoden und die Arbeitsweisen der Geschichtswissenschaft. Die Einführung findet synchron via Zoom statt.
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Seminar Praxismodul: Geschichte und Gesellschaft
Nils Steffen, M.A.
Geschichte bzw. Geschichtswissenschaft findet nicht nur an der Universität in Form von Fachwissenschaft statt, sondern auch im öffentlichen und (halb-)privaten Raum von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, aus denen auch und vielleicht nicht zuletzt das Geschichtsbewusstsein beeinflusst wird. Im Rahmen des Praxismoduls erschließen die Teilnehmer*innen den Gebrauch von Geschichte, schärfen ihre Wahrnehmung für politische und interessensbasierte Implikationen von Narrativen, arbeiten ein individuelles Interessen- und Kompetenzprofil aus und haben die Möglichkeit, sich über die Zugangswege, Chancen, Anforderungen und Grenzen zu einschlägigen Tätigkeitsfeldern zu informieren, die für das Praktikum und/oder eine berufliche Tätigkeit infrage kommen. Die Lehrveranstaltung findet, falls notwendig, synchron via Zoom statt.
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Praxismodul: Praktikum inkl. Individualbetreuung
Nils Steffen, M.A.
Das Praktikum bietet den Studierenden intensivere und individuellere Einblicke in ein spezifisches Berufsfeld für Historikerinnen und Historiker. Das sechswöchige Wahlpflicht-Praktikum in einem einschlägigen Berufsfeld ist damit die intensivste Form der Berufsfelderschließung im Verlauf des Studiums. Die Beratung für die Durchführung und/oder Anerkennung des Praktikums findet individuell nach vorheriger Terminvereinbarung per E-Mail statt.
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