Lehre im SoSe 2022
Lehre der Public History im SoSe 2022
Projektseminar: "Gastarbeiter*innen" in Hamburg – ein Projektseminar
Nils Steffen
Mit dem „Wirtschaftswunder“ in den 1950er Jahren wuchs auch in Hamburg der Bedarf an Arbeitskräften. Da sie in Deutschland nicht gefunden werden konnten, wurden Anwerbevereinbarungen geschlossen: mit Italien (1955), Spanien und Griechenland (1960), der Türkei (1961), Marokko (1963), Portugal (1964), Tunesien (1965) und Jugoslawien (1968). Ursprünglich war eine befristete Zuwanderung. Ab den späten Sechzigerjahren blieb jedoch eine wachsende Zahl von ausländischen Arbeitnehmern dauerhaft in Deutschland und bauten sich hier eine Existenz auf.
In dem Projektseminar beschäftigen wir uns mit Familienbiografien sogenannter Gastarbeiter*innen, die bis heute in Hamburg leben und hier eigene Unternehmen aufgebaut haben. Aus Zeitzeug*innen-Interviews entwickeln wir eine Schaufensterausstellung, die ab Herbst 2022 gezeigt werden soll.
[STiNE]
Projektseminar: Orte der (Un-)Sichtbarkeit – DDR-Flucht nach Hamburg
Jan Krawczyk und Theresa Hertrich
Laut Statistik lebten Ende 2018 rund 109.000 Menschen in Hamburg, die gebürtig aus der DDR kommen. Dennoch gibt es in Hamburg keine Erinnerungsorte, die sich konkret mit der SED-Diktatur und der deutsch-deutschen Geschichte auseinandersetzen. Das Projekt „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ möchte hier ansetzen und persönliche Erinnerungsorte dieser Menschen in der Stadtlandschaft identifizieren und den Orten somit eine Bedeutung geben, die über einen Alltagscharakter hinausgehen. Mit dem Projektseminar nähern wir uns folgenden Projektzielen an:
- bislang unsichtbare Orte in Hamburg über Zeitzeug:innenberichte mit DDR-Geschichte und Flucht vor SED-Unrecht verknüpfen;
- SED-Unrecht als Auslöser für Flucht innerhalb einer westdeutschen Großstadt bekannt und erfahrbar machen;
- Verflechtungen von Unrechts-, Migrations- und Fluchtdiskursen im Rahmen multiperspektivischer Anknüpfungspunkte in Geschichte und Gegenwart aufzeigen und somit kollektive Erinnerungskulturen sowie Analogien struktureller Ungleichheiten aufzeigen;
- Menschen mit Fluchtbiografie eine Plattform geben und ihre Erfahrungen mit Unrecht für eine breite Öffentlichkeit sichtbar machen;
- Identifikation mit gesamtdeutscher Geschichte aus verschiedenen Perspektiven fördern.
Ziel des Projektes, das im kommenden Wintersemester mit einem weiteren Seminar fortgesetzt wird, ist die Produktion eines Audiowalks aus dem Interviewmaterial mit Zeitzeug:innen. In diesem Seminar entwickeln wir ein Konzept für die Gestaltung der Hörstationen sowie Texte für die Begleitpublikationen.
[STiNE]
Projektseminar: Umstrittene Orte. Zum Umgang mit unbequemen Denkmälern und schwierigen Erinnerungsorten
Anke Rees
Das Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark, der aufgestockte Hochbunker an der Feldstraße und auch die Köhlbrandbrücke – die Zukunft dieser und weiterer Denkmäler wird in Hamburg aktuell verhandelt. Welche Geschichte haben sie? Welche Bedeutung hatten sie zu ihrer Bauzeit und welche haben sie heute? Im Umgang mit dem kulturellen, maritimen, nationalsozialistischen und kolonialen baulichen Erbe der Stadt zeigt sich, wie verschiedene Teile der Geschichte Hamburgs erinnert werden. An die unterschiedlichen Diskurse knüpft sich die Frage: Wie und in welcher Form soll das künftig geschehen?
Die Teilnehmenden recherchieren die Geschichte von unbequemen Denkmälern. Dabei geht es nicht nur um die historische Dimension, sondern auch um aktuelle erinnerungspolitische Diskurse und stadtgesellschaftliche Perspektiven. Die Ergebnisse werden öffentlich vorgestellt – in einer Broschüre oder einer Veranstaltung.
In Kooperation mit dem St. Pauli-Archiv e.V.
[STiNE]
Projektseminar: Climate Change, Cities, and the Future
Brian Frehner
As climate change re-shapes urban landscapes, what will be the role of public history in commemorating the past? What will become of memorials, museums, and markers already constructed to commemorate the past if changing urban landscapes destroy or alter them? Should the narratives of public historians shift to incorporate the stories of climate change and its impact on differing constituents who are impacted in urban locations? Should existing public history exhibits be replaced with newer work that incorporates climate change? This course explores these questions by considering the impact of climate change on the field of public history.
Living in cities has never been easy, effortless, nor without challenges. In recent years, people throughout the world have begun to confront an increasing array of new challenges to their health, safety and future on the planet due to extreme weather occurrences such as wildland fires, drought, hurricanes and radical temperature fluctuations. The majority of these people will be living in cities throughout the world.
In 2007, the number of people living in urban locations exceeded those living in rural locations for the first in human history. This shift has resulted in (and will continue to result in) dramatic changes in the way people structure their lives and communities. Compounding the challenges of the world’s increasing urban population is the acceleration of global climate change. Urban dwellers will have to fashion new ways of thinking and behaving in order to sustain themselves amidst challenges to their food and energy supplies, infrastructure, transportation, and housing needs as the consequences of climate change bear down upon them.
[STiNE]
Übung NG: Hamburger Musikkulturen in den 1970er/80er Jahren: Topographie
Thorsten Logge
Seit den 1960er Jahren entwickelten sich in Hamburg unterschiedliche Musikkulturen, die bis heute die Musikstadt nachhaltig prägen. Nachdem die ersten Auftritte der Beatles in Hamburg in den frühen 1960er Jahren und die Folk-Rocker der City Preachers und daraus hervorgehende Nachfolgeprojekte seit Mitte der 1960er Jahre wichtige Impulse setzen konnten, entwickelten sich von der "Hamburger Gute Laune" in den 1970er Jahren bis zur "Hamburger Schule" in den späten 1980er Jahren unterschiedliche Musikszenen, die von Folk- und Krautrock über Punk und Alternative bis hin zum HipHop verschiedene Musikstile abdeckten. Diese Szenen bildeten eigene Infrastrukturen aus, die sich aus einem komplexen Zusammenspiel musikkultureller Praktiken in und von Clubs, Bars, Übungsräumen, Musikalienhändlern, Plattenfirmen und -läden, Konzertveranstaltern und Auftrittsorten aller Art ergaben.
In dieser Übung recherchieren und erschließen die Teilnehmenden die Topographien unterschiedlicher Hamburger Musikszenen. Die Visualisierung und die räumliche Analyse erfolgt über Esri ArcGIS und das digitale Tool Palladio.
Diese Veranstaltung lässt sich sehr gut kombinieren mit der Übung "Hamburger Musikkulturen in den 1970er/80er Jahren: Soziographie".
[STiNE]
Übung NG: Hamburger Musikkulturen in den 1970er/80er Jahren: Soziographie
Thorsten Logge
Seit den 1960er Jahren entwickelten sich in Hamburg unterschiedliche Musikkulturen, die bis heute die Musikstadt nachhaltig prägen. Nachdem die ersten Auftritte der Beatles in Hamburg in den frühen 1960er Jahren und die Folk-Rocker der City Preachers und daraus hervorgehende Nachfolgeprojekte seit Mitte der 1960er Jahre wichtige Impulse setzen konnten, entwickelten sich von der "Hamburger Gute Laune" in den 1970er Jahren bis zur "Hamburger Schule" in den späten 1980er Jahren unterschiedliche Musikszenen, die von Folk- und Krautrock über Punk und Alternative bis hin zum HipHop verschiedene Musikstile abdeckten. Diese Szenen bildeten eigene Infrastrukturen aus, die sich aus einem komplexen Zusammenspiel musikkultureller Praktiken in und von Clubs, Bars, Übungsräumen, Musikalienhändlern, Plattenfirmen und -läden, Konzertveranstaltern und Auftrittsorten aller Art ergaben.
In dieser Übung recherchieren und erschließen die Teilnehmenden die Soziographien unterschiedlicher Hamburger Musikszenen und gehen der Frage nach, wie sich in ihnen soziale Gruppen herausbildeten und verstetigten und wie sich "Szenen" aus Innen- und Außenperspektiven darstellen und beschreiben lassen. Die Visualisierung und die Analyse der sozialen Verbindungen und Verflechtungen erfolgt über Esri ArcGIS und das digitale Tool Palladio.
Diese Veranstaltung lässt sich sehr gut kombinieren mit der Übung "Hamburger Musikkulturen in den 1970er/80er Jahren: Topographie".
[STiNE]
Seminar Praxismodul: Geschichte und Gesellschaft
Nils Steffen, M.A.
Geschichte bzw. Geschichtswissenschaft findet nicht nur an der Universität in Form von Fachwissenschaft statt, sondern auch im öffentlichen und (halb-)privaten Raum von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, aus denen auch und vielleicht nicht zuletzt das Geschichtsbewusstsein beeinflusst wird. Im Rahmen des Praxismoduls erschließen die Teilnehmer*innen den Gebrauch von Geschichte, schärfen ihre Wahrnehmung für politische und interessensbasierte Implikationen von Narrativen, arbeiten ein individuelles Interessen- und Kompetenzprofil aus und haben die Möglichkeit, sich über die Zugangswege, Chancen, Anforderungen und Grenzen zu einschlägigen Tätigkeitsfeldern zu informieren, die für das Praktikum und/oder eine berufliche Tätigkeit infrage kommen. Die Lehrveranstaltung findet, falls notwendig, synchron via Zoom statt.
[STiNE]
Praxismodul: Praktikum inkl. Individualbetreuung
Nils Steffen, M.A.
Das Praktikum bietet den Studierenden intensivere und individuellere Einblicke in ein spezifisches Berufsfeld für Historikerinnen und Historiker. Das sechswöchige Wahlpflicht-Praktikum in einem einschlägigen Berufsfeld ist damit die intensivste Form der Berufsfelderschließung im Verlauf des Studiums. Die Beratung für die Durchführung und/oder Anerkennung des Praktikums findet individuell nach vorheriger Terminvereinbarung per E-Mail statt.
[STiNE]