Jana Otto, M.A.
Doktorandin bei Prof. Dr. Birthe Kundrus
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- Projekttitel: Im Spannungsfeld von Nord-Süd-Beziehungen und Ost-West-Konflikt. Entwicklungspolitische Fortbildungen afrikanischer Fachkräfte in beiden deutschen Staaten 1956-1976 (Arbeitstitel)
Deutsche Geschichte
BetreuerIn: Prof. Dr. Birthe Kundrus
Titel des Dissertationsprojekts:
Im Spannungsfeld von Nord-Süd-Beziehungen und Ost-West-Konflikt.
Entwicklungspolitische Fortbildungen afrikanischer Fachkräfte in beiden deutschen Staaten 1956-1976. (Arbeitstitel)
Projektskizze:
Ab Mitte der 1950er Jahre organisierten sowohl die BRD als auch die DDR entwicklungspolitische Fortbildungsprogramme für ausländische Fachkräfte. Die konkurrierenden Programme in Ost und West zählten zu den ersten größeren Entwicklungsprojekten der beiden deutschen Staaten. Im Unterschied zu anderen entwicklungspolitischen Maßnahmen fanden die Fortbildungen nicht in Asien oder Afrika, sondern in Deutschland statt. Die deutsch-deutsche Konkurrenz war besonders groß, wenn afrikanische oder asiatische Regierungen Fachkräfte nach Ost- und nach Westdeutschland entsandten, so dass eine Dreieckskonstellation entstand. Die Auswirkungen dieser triangulären Konstellation sollen anhand eines Fallbeispieles betrachtet werden: der Fortbildungskooperation mit Ghana. Der westafrikanische Staat arbeitete als einer der ersten sowohl mit der BRD als auch mit der DDR zusammen.
Das Dissertationsprojekt analysiert die westdeutschen und die ostdeutschen Programme im Vergleich. Ausgehend vom Forschungskonsens, dass die Entwicklungspolitik stark vom Systemkonflikt geprägt war, fragt die Arbeit danach, wie die deutschen und afrikanischen Akteure dies in der konkreten Interaktion verhandelten. Im Zentrum steht damit eine doppelte Fragestellung: Welche Interessen verbanden die beteiligten Regierungen mit den Aus- und Fortbildungsprogrammen? Und: Inwiefern beeinflussten der Ost-West-Konflikt und die Nord-Süd-Beziehungen die Projekte – beziehungsweise welche anderen Faktoren wirkten sich darauf aus?
Indem nicht nur die ost- und westdeutschen Beteiligten, sondern auch die afrikanischen Staaten und Teilnehmer als Akteure in die Untersuchung einbezogen werden, ermöglicht die Studie eine transnationale Perspektive auf die Geschichte der deutschen Entwicklungspolitik. Darüber hinaus bietet die Analyse der Bildungskooperation zwischen Ghana und der Bundesrepublik sowie der DDR neue Einblicke in die spezifischen Beziehungen dieser drei Staaten.
Ort und Jahr des Magisterabschlusses:
Leibniz Universität Hannover 2010
Titel der Abschlussarbeit:
Afrikanische Projektionen. Eine historisch-kritische Untersuchung von Hermannsburger Missionsfilmen der frühen 1930er Jahre
Stipendien und andere Förderungen:
- Herbst 2012 Finanzielle Förderung des Workshops "Deutsche Regime. Kulturen des Herrschens und Verwaltens in kolonialen und postkolonialen Kontexten", Heringsdorf (Ostholstein), durch den Körber-Fonds Nachwuchsförderung (zusammen mit Susann Lewerenz)
- Dezember 2012 - Februar 2018 Promotionsstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung
- Juli 2018 – September 2018 Abschlussstipendium aus dem Gleichstellungsfonds der Universität Hamburg
Publikationen:
Aufsätze:
- „Der 'Fluch Afrikas'. Zur Inszenierung Schwarzer Männlichkeiten in frühen Filmen der Hermannsburger Mission, in: Ariadne. Forum für Frauen und Geschlechtergeschichte, Heft 56: „Das schöne Wunderland in der Ferne“. Geschlechterdimensionen des deutschen Kolonialismus, Kassel 2009, S. 50-55.
- „Haus und Feld besorgt in erster Linie die Frau“ - Zur Darstellung weiblicher Arbeitsbereiche in frühen Filmen der Hermannsburger Mission, in: Jobst Reller (Hg.): Frauen und Zeiten. Frauen in der Hermannsburger Mission und ihren Partnerkirchen im 20. Jahrhundert, Berlin 2014, S. 89-108.
- „Filme werben für Entwicklungspolitik. Die Öffentlichkeitsarbeit des Bundespresseamtes 1962-1964“, in: Filmblatt 55/56, 19. Jg., 2014/15, S. 81-91.
- „Fortbildungen als Entwicklungshilfe – Fachkräfte aus Afrika, Asien und Lateinamerika in der Bundesrepublik und der DDR“, in: Deutschland Archiv, 5.6.2018, Link: www.bpb.de/269076 .
Tagungsberichte
Development, Solidarity and the Mutual Interest, 02.12.2016 – 03.12.2016 Vienna, in: H-Soz-Kult, 18.03.2017,
Link: www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7062 .
Mitgliedschaften und Funktionen:
01/2005 – 11/2008 Studierendenvertreterin im Studien- und Forschungsschwerpunkt Gender Studies an der Universität Hannover
- WS 2010/11: Übung „Anfänge westdeutscher Entwicklungspolitik in Afrika nach 1945“
- WS 2011/12: Übung „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland“
- SoSe 2012: „Übung Postkoloniale Verhältnisse. Internationale Beziehungen zwischen Nord und Süd von 1945 bis 1980''
- SoSe 2013: gemeinsame Übung mit Telse Först „Internationale Migrantinnen in Hamburg, 1955-1980 - Quellenanalytische Übungen''
- 07/2011: „Modernization on Screen – Entwicklungspolitische Filme in Tanganjika/Tansania und in der Bundesrepublik Deutschland, 1960-1985'', Vortrag auf dem Workshop des 4.Nordlichter-Treffens, Institut für Geschichte der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- 11/2012: „'Haus und Feld besorgt in erster Linie die Frau' – Darstellung weiblicher Arbeitssphären in frühen Filmen der Hermannsburger Mission, Vortrag auf dem Ludwig-Harms-Symposium der Hermannsburger Mission
- 09/2013: „Filme werben für Entwicklungspolitik“, Einführung in eine Veranstaltung der Reihe „Filmdokument“ des CineGraph Babelsberg, Berlin-Brandenburgisches Centrum für Filmforschung und dem Arsenal. Institut für Film und Videokunst Berlin
- 07/2014: „Training of African Professionals in West Germany in the Early 1960s - Issues in the Analysis of Practical Experience and Interactions”, Vortrag auf dem Workshop “Personal Cooperation in the History of Development Work, 1960-1990” an der Universität Wien
- 01/2018: "Bildungshilfe zwischen Ost, West und Süd. Ghanaische Fachkräfte in den beiden deutschen Staaten 1958-1977", Vortrag im Rahmen der Reihe Junge Hamburger Geschichtswissenschaft (JHG) an der Universität Hamburg