Hintergründe, Charakter und Auswirkungen der Aufstände von 2011 – ein verlorenes Jahrzehnt?
Wann: Do, 15.04.2021, 18:15 Uhr bis 19:45 Uhr
Wo: Digital
Vor einem Jahrzehnt gerieten die autoritären Verhältnisse in vielen Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens ins Tanzen. Zusammen mit der Grünen Bewegung im Iran (2009) und den Gezi-Protesten in der Türkei (2013) schien der Arabische Frühling Teil eines regionalen Protestzyklus zu sein. Heute ist von all dem wenig übrig. Angesichts autoritären Rollbacks, Staatszerfall und Bürgerkrieg bleibt wenig Anlass für Hoffnung auf bessere Zeiten im Nahen und Mittleren Osten. Das Aufeinandertreffen widerstreitender geo-strategischer Interessen in der Region erschwert die Lage zusätzlich. Doch die Ursachen der Aufstände bestehen weiterhin, und die Erinnerung an einmal gewonnene Freiheit hat sich ins Gedächtnis einer Generation eingebrannt. In Ländern wie Irak, Sudan und Algerien scheinen sich die Aufstände von 2011 in veränderter Form zu wiederholen. Zur Eröffnung dieser Ringvorlesung werfen wir einen Blick zurück und fragen nach Hintergründen und Auswirkungen der Protestdynamiken des Arabischen Frühlings.
Dr. Irene Weipert-Fenner, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt / Dr. Bente Scheller, Referatsleitung Naher und Mittlerer Osten, Heinrich-Böll-Stiftung Berlin
Moderation: Dr. André Bank, GIGA Institut für Nahost-Studien, Hamburg
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Arabischer Frühling 10 Jahre danach
Protestzyklen im Nahen Osten und in Nordafrika im Kontext
Vor einem Jahrzehnt gerieten die autoritären Verhältnisse in vielen Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens ins Tanzen. Zusammen mit der Grünen Bewegung im Iran (2009) und den Gezi-Protesten in der Türkei (2013) schien der Arabische Frühling Teil eines regionalen Protestzyklus zu sein. Heute ist von all dem wenig übrig, und die Erinnerung an die Aufstände wird von anderen Krisen überlagert.
In diesem Semester wollen wir einen Rückblick auf die Ereignisse des Arabischen Frühlings in einem regionalen wie internationalen Kontext werfen. Welche Faktoren haben zu ihrem Entstehen beigetragen? Was haben die Proteste gebracht? Warum sind sie weitgehend gescheitert? In welchem Verhältnis stehen die Aufstände von 2011 mit heutigen Protestbewegungen in Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens?
Diese Ringvorlesung wird gemeinsam von der Universität Hamburg, dem Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien (GIGA), der Heinrich- Böll-Stiftung Hamburg und der Academy in Exile, Freie Universität Berlin ausgerichtet.
Koordination:
Friederike Wirtz, Heinrich-Böll-Stiftung / Dr. André Bank, GIGA / Dr. Achim Rohde, Academy in Exile, Freie Universität Berlin / Prof. Dr. Eckart Woertz, Globalgeschichte, Universität Hamburg und GIGA