Toletum VIII
26. Oktober 2017
Foto: Sabine Panzram
Die Städte der Iberischen Halbinsel sind über Straßen, Fluss- und Meereswege mit Rom, mit anderen Provinzen und miteinander verbunden, so dass im Laufe der Jahrhunderte Netzwerke entstanden, über die Waren und Informationen, aber auch innovative Architekturformen und neue Kulte zirkulierten. Diese Kommunikationswege sind bisher zuvörderst aus der Perspektive einer Epoche und einer Funktion in den Blick genommen worden: So konzentrieren sich archäologische Arbeiten auf die Ausfallstraßen in der Kaiserzeit, an denen sich Nekropolen entlang ziehen oder auf emblematische Bauten im suburbium; althistorische Studien untersuchen Meilensteine als Medium der Selbstdarstellung des Herrscherhauses. Der Versuch, Städte als Knotenpunkte von Kommunikationswegen zum Beispiel wirtschaftlicher oder religiöser Provenienz und so im Rahmen ihrer konkreten Wirkungszusammenhänge zu rekonstruieren und zu interpretieren, und zwar à la longue, wurde bisher nur vereinzelt unternommen. Daher will der 8. Workshop des „Netzwerks zur Erforschung der Iberischen Halbinsel in der Antike“ nach der Funktion von Kommunikationswegen in den hispanischen Provinzen von der späten Republik bis in das Frühmittelalter fragen: Welche Art von Netzwerken lassen sich ausmachen? Sind sie vor allem regionaler oder überregionaler Natur; wer trifft die Entscheidung, wie sie zu verlaufen haben und welche Bedeutung kommt der Verbindung mit Rom zu? Welche Auswirkungen hat ein Ereignis wie die Conquista – kommt es zu einer Umnutzung, Weiternutzung oder gar keiner Nutzung mehr?
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