Ausschreibung: Projektseminar mit Exkursion an den Geschichts- und Gedenkort Auschwitz (Oświęcim) im Sommersemester 2025
16. Dezember 2024
Im Sommersemester 2025 bieten Prof. Dr. Birthe Kundrus und Dr. Kim Wünschmann vom Arbeitsbereich Deutsche Geschichte ein Projektseminar/Hauptseminar für Master-Studierende mit dem Titel „‚Interessengebiet‘: KL Auschwitz in Geschichte und Erinnerung“ an. Das Seminar beinhaltet auch eine Exkursion nach Auschwitz (Oświęcim, Polen) vom 11. bis 16. Juli 2025. Ziel ist es, Theorien und Methoden der historischen Forschung sowie der „memory studies“ auch vor Ort zu erarbeiten und zu diskutieren.
Das im Frühjahr 1940 von der SS errichtete Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz nahm im Netz der nationalsozialistischen Zwangslager, das sich über weite Teile Europas erstreckte, eine Sonderstellung ein. Mindestens 1,1 Millionen Menschen kamen hier zu Tode, darunter Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, polnische Oppositionelle, sowjetische Kriegsgefangene und viele andere.
Die Exkursion umfasst den gesamten Lagerkomplex mit den drei Standorten Stammlager, Auschwitz-Birkenau und dem an die I.G. Farben-Werke angrenzenden Auschwitz-Monowitz. Im Mittelpunkt steht weiterhin die Lage des Lagerkomplexes im SS-Sperrgebiet um die „Musterstadt Auschwitz“, dem sogenannten „Interessengebiet KL Auschwitz“. Dieses war nicht nur Tatort von Massenverbrechen und Drehscheibe des Zwangsarbeitseinsatzes von Häftlingen, sondern auch ein Kerngebiet der nationalsozialistischen Siedlungs- und Germanisierungspolitik. Das „Interessengebiet“ lag, nach der Eingliederung der Region Ostoberschlesiens, auf deutschem Boden und nicht weit entfernt „im Osten“, wie bis heute oft weithin angenommen wird.
Die wechselvolle Wirkungsgeschichte von Auschwitz bildet einen zweiten Schwerpunkt der Lehrveranstaltung. Wir werden uns mit dem Wandel der Erinnerungskulturen und -politiken beschäftigen und die Auseinandersetzungen um die Ausrichtung der Gedenkstätte im Spannungsfeld religiöser, nationaler und internationaler Interessen nachvollziehen. Die juristische Aufarbeitung der Frankfurter „Auschwitz-Prozesse“ und künstlerische Darstellungen von Geschichte, insbesondere im Film, werden ebenfalls thematisiert.
Das Seminar ist für Studierende des MA Geschichte als Projektseminar im Rahmen eines Hauptmoduls mit 10 LP anrechenbar.
Reise- und Übernachtungskosten werden übernommen.
Sie können sich bis zum 16. Dezember 2024 für die Teilnahme am Projektseminar bewerben.
Bitte begründen Sie in Ihrer Bewerbung Ihre Motivation für die Teilnahme und fügen Sie einen kurzen Lebenslauf sowie eine Übersicht über Ihre bisherigen Studienleistungen bei.
Bewerbungen richten Sie bitte an: sekretariat.deutsche.geschichte"AT"uni-hamburg.de (Frau Anouschka Trompell-Bartels)
Ein Vorbereitungstreffen ist für Dienstag, den 28. Januar 2025, von 10-12 Uhr geplant.