Hendrik Althoff, M.A.

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Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Birthe Kundrus
Deutsche Geschichte
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- n. V.
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Schwerpunkte
- Deutsch-jüdische Geschichte im 20. Jahrhundert
- Geschichte des Nationalsozialismus
- Hamburgische Geschichte
Biographische Notiz
Seit 2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg im DFG-Projekt „Überlebende Orte? Das Grundeigentum jüdischer Gemeinden zwischen Raub und Restitution (1930–1960“
2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Geschichte der deutschen Juden
2019–2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg, u. a. Mitarbeit in der LFF-Forschungsgruppe „Gewalt-Zeiten. Temporalitäten von Gewaltunternehmungen“
2019–2022 Freier Historiker, u. a. im Auftrag der Hamburger Wissenschaftsbehörde und des Museums für Hamburgische Geschichte
2019–2022 Projektkoordinator im Interviewprojekt „Erinnerungswerk Hamburger Feuersturm“ des Adolf-Ernst-Meyer-Instituts und des UKE
2017–2019 Studentische Hilfskraft am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg bei Prof. Dr. Birthe Kundrus
2018 Semesterassistenz am Historischen Seminar der Universität Zürich für Prof. Dr. Gesine Krüger und Dr. Ariane Tanner
2017–2019 Mitarbeiter im Projekt „Neue Wege. Prävention von Antisemitismus“ des Anne Frank Zentrums Berlin
2017 Mitarbeiter in einem qualitativen Forschungsprojekt am Fachbereich Soziologie der Universität Hamburg
2016–2018 Tutor am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg bei Prof. Dr. Angelika Schaser und Prof. Dr. Birthe Kundrus
2016–2019 Master of Arts Geschichte an der Universität Hamburg und der Universität Zürich
2013–2016 Bachelor of Arts Geschichte an der Universität Hamburg (Nebenfach: Afrikanistik)
Publikationen
Rothenbaumchaussee 38. Die Biografie eines Hauses zwischen Raub und Restitution, in: Vienna Research Blog on the Global History of Refugees, 16.12.2024.
„Wie ich den Hitlerismus bekämpfte“. Paul Zarbock – Das Selbstbild als Widerständler im rückblickenden Bericht eines von den NS-Behörden verhafteten Beamten, Westdeutschland 1949, in: Selbstzeugnisse revisited, 5.12.2024.
Hamburg’s Jewish Population and the Gestapo Judenreferat, in: Black, Peter/Raggam-Blesch, Michaela/Windsperger, Marianne (Hrsg.): Deportations of the Jewish Population in Territories under Nazi Control. Comparative Perspectives on the Organization of the Path to Annihilation (= Beiträge zur Holocaustforschung des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien, Bd. 9), Wien 2024, S. 123–142.
Rezension zu Michael Batz: Das Haus des Paul Levy, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 2023, S. 207–209.
Verwüstet, enteignet, abgerissen. Der dreifache Verlust der Bornplatzsynagoge (1938–1940), in: Brämer, Andreas/Fauerbach, Ulrike (Hrsg.): Die Große Synagoge am Bornplatz in Hamburg. Beiträge zu Geschichte, Gegenwart und Kunst des Areals als jüdisches Kulturerbe, Petersberg 2023, S. 31–42.
Flucht und Ausplünderung. Das Umzugsgutverzeichnis von Betty Levy, in: Institut für die Geschichte der deutschen Juden: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, 1.9.2023.
Gemeinsam mit Ulrich Lamparter und Christa Holstein (Hrsg.): Hamburg im Feuersturm. Die Bombenangriffe 1943 in der Erinnerung von Zeitzeugen und im Gedächtnis der Stadt, Hamburg 2023.
Umgang mit jüdischem Grundeigentum, Rothenbaumchaussee 38, in: Institut für die Geschichte der deutschen Juden: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, 12.12.2021.
Rezension zu Peter Koletzki: „Das ist unser Geheimnis“. Erinnerungen eines Hamburger Jungen, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 2021, S. 159–161.
Gemeinsam mit Ulrich Lamparter u. a.: Kommen die alten Ängste wieder? Eine Untersuchung zum Erleben der Corona-Krise bei Überlebenden des „Hamburger Feuersturms“ (1943), in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 19.08.2021.
Rezension zu Bernhard Nette: Ausplünderung. Die Bergedorfer Juden und das Finanzamt, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 2020, S. 365–367.
Gisela Konopka (1910–2003) in: Anne Frank Zentrum e. V. (Hrsg.): 7 Wege. Jüdische Biografien in Hamburg, Berlin 2020, S. 13–16.
Gemeinsam mit Birthe Kundrus (Hrsg.): Die Volksschule Eduardstraße im Nationalsozialismus. Ein Nachschlagewerk, Hamburg 2019.
Täter*innen und Verbrechen des Holocaust in der Hamburger Erinnerungskultur, in: Prothese Magazin 3, Sommer 2019, S. 61–68.
»Getan, was in unserer Macht stand«. Die Rolle der Studierenden, in: Steffen, Nils/Roers, Benjamin (Hrsg.): Uni für alle? Zur Gründungsgeschichte der Universität Hamburg, Hamburg 2019, S. 73–89.
Nicht mehr als »Platzhalter für zur Fahne gezogene Beamte?« Frauen bei Straßen- und Hochbahn in Hamburg zur Zeit des Ersten Weltkriegs, in: Tiedenkieker. Hamburgische Geschichtsblätter 10 (2019), S. 1–12.
Hitlers Konzeption der Propagandasprache in Mein Kampf, in: Prothese Magazin 2, Herbst 2017, S. 59–64.
Quellenkritische Anmerkungen zur Aufzeichnung über die Besprechung zwischen der sozialdemokratischen Deputation und dem Reichskanzler Prinz Max von Baden, November 1918, in: Bundesarchiv – Themenportal Weimarer Republik.
Dissertationsprojekt
Überlebende Orte? Das Grundeigentum jüdischer Gemeinden zwischen Raub und Restitution (1930–1960)
Ebenso wie jüdische Privatpersonen und Firmen wurden auch die jüdischen Gemeinden Deutschlands im Nationalsozialismus ihres Eigentums beraubt und mussten nach dem Zweiten Weltkrieg für dessen Rückerstattung kämpfen. Der Großteil dieses Vermögens war Grundeigentum, das für die Gemeinden in mehrfacher Hinsicht existenzielle Bedeutung besaßen: als ökonomische Ressource, als funktionale Stätten der Gemeindearbeit, als symbolische und religiöse Bezugs- und Repräsentationsorte. Die Grundstücke, die die nationalsozialistische Vernichtung jüdischen Lebens überdauerten, boten eine seltene Möglichkeit, um ein Weiterleben über die Zäsur von 1945 hinweg zu konstruieren.
Die Fragen, wie sich Enteignung und Rückerstattung dieses Eigentums gestalteten und welche Bedeutung diese überlebenden Orte für den Wiederaufbau jüdischen Lebens in Deutschland besaßen, sollen im Projekt am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hamburg erstmals gezielt in den Blick genommen werden. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Frage, inwiefern es der Hamburger Gemeinde nach 1945 im Umgang mit diesen Orten gelang, argumentativ und praktisch an die Tradition der Vorkriegsgemeinden anzuknüpfen und ihre provisorische Existenz zu verstetigen.
Im Projekt werden ausgewählte Objekte aus unterschiedlicher Perspektive untersucht: als Grundstücke, Bauwerke, Stätten und Symbolorte. Indem die Entwicklung dieser Orte über einen langen Betrachtungszeitraum rekonstruiert wird, ist es möglich, Kontinuitäten und Brüche über die politischen Zäsuren von 1933 und 1945 hinweg herauszuarbeiten. Die Quellengrundlage besteht aus objektbezogenem Material wie Grund- und Bauaufsichtsakten, Adressbüchern und Hausmeldekarteien sowie aus akteursbezogenen Beständen, insbesondere der der jüdischen Gemeinden und der städtischen Finanzbehörden im Hamburger Staatsarchiv. Erstmals ausgewertet werden sollen die Unterlagen der Jewish Trust Corporation, der Nachfolgeorganisation in der britischen Besatzungszone, die einem Neubeginn jüdischen Lebens in Deutschland kritisch gegenüberstand und sich zum zentralen Konkurrenten der neuen Gemeinden im Hinblick auf ihr früheres Eigentum entwickelte.