Marvin Becker

Doktorand bei Prof. Thomas Großbölting
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Aktuelle Lehrveranstaltungen siehe unter KVV
Biographische Notiz
- Seit 07/2024 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg
- Seit 04/2023 Promotionsstudium im Fach Mittlere und Neuere Geschichte (Betreuer Prof. Dr. Thomas Großbölting/Hamburg) an Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg, zuvor seit 04/2020 in Münster
- Seit 01/2023 Assistenzkraft an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
- 01/2020–11/2022 Wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt „Aufarbeitung des Missbrauchs an Minderjährigen im Bistum Münster“ an der WWU Münster
- 11/2019–12/2020: Wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt „Verwaltungslogik und kommunikative Praxis im und nach dem Nationalsozialismus“ an der WWU Münster
- 04/2017–03/2020: Masterstudium der Fächer Mathematik und Geschichte im Master of Education in Münster
- 06/2015–11/2019: Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte II, dem Exzellenzcluster für Religion und Politik und in der Bibliothek des Historischen Seminars an der WWU Münster
- 10/2013–03/2017: Bachelorstudium der Fächer Mathematik, Geschichte und Bildungswissenschaften an der WWU Münster
Forschungsschwerpunkte
- Geschichte des deutschen Protestantismus im 20. Jahrhundert
- Geschichte konfessioneller Mentalitäten und Milieus
- Geschichte der extremen Rechten in der Bundesrepublik Deutschland
Kurzvorstellung Dissertationsprojekt
Die Deutschen Christen als „Christen der Zukunft“? Nationalprotestantische Netzwerke, Einstellungen und Diskurse in Westdeutschland von 1945 bis in die 1970er Jahre
Abstract: Dieses Projekt möchte dem Schicksal der Deutschen Christen im Nachkriegswestdeutschland bis in die 1970er Jahre hinein nachspüren. Dabei nimmt es eine Gruppe innerhalb der Evangelischen Kirche in den Blick, die einerseits durch ihre enge Anlehnung an und Förderung durch den Nationalsozialismus so etwas wie den rechten Flügel des Protestantismus in der NS-Zeit darstellt, deren Gruppen und Einzelmitglieder in der Forschung zur Nachkriegszeit aber kaum noch Erwähnung finden.
Diese Arbeit wird nun nachweisen, dass es auch nach 1945 noch feste Gruppen und Netzwerke ehemaliger Deutscher Christen gegeben hat, die zunächst in der Entnazifizierung und später dann in der geschichtspolitischen Diskussion um den Kirchenkampf, dem Umgang mit der Kirche entfremdeten Bevölkerungskreisen und in der Vertriebenenfrage versuchten, Einfluss auf diese protestantischen Diskurse zu nehmen und diese mit zu prägen. Dabei gab es sowohl ein Festhalten an nationalistischen, theologisch-liberalen und teilweise antisemitischen Einstellungen, als auch eine beschränkte Abkehr oder Distanzierung von der eigenen NS-Vergangenheit. Damit gelang vielen einerseits eine Annäherung an das konservative Lager innerhalb der ehemaligen Bekennenden Kirche, andererseits ist aber auch die anhaltende Reserviertheit der BK-Mitglieder gegenüber ihren ehemaligen Gegnern im Kirchenkampf nicht zu übersehen.
Grundlage der Arbeit bildet die Auswertung von zum Teil erstmals gesichteten Archivalien aus kirchlichen, privaten und staatlichen Archiven sowie von der von den Deutschen Christen nach 1945 produzierten Publizistik. Der Verfasser erhofft sich damit, sowohl einen wertvollen Beitrag zur Erforschung und Kartierung des Nachkriegsprotestantismus mit Schwerpunkt auf der Bundesrepublik Deutschland zu liefern als auch die aktuell laufende Forschungsdiskussion über die Kontinuitäten und Brüche des extremen Rechten in die Bundesrepublik hinein religions- und konfessionsgeschichtlich zu erweitern.
Publikationen/Vorträge
- Rezension: Williams, Nicholas John/Picker, Christoph (Hg.), Die Kirche und die Täter nach 1945. Schuld – Seelsorge – Rechtfertigung, (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Bd. 136), Göttingen 2022, in: Historische Zeitschrift 319 (2024), 473–475, https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/hzhz-2024-1307/html.
- Mit Hertz, Helge-Fabien/Klagges, Lisa: Tagungsbericht: Vom Nationalsozialismus überzeugt? Politische Einstellungen religiöser Gruppen und Individuen in der NS- und Nachkriegszeit, in: H.Soz.Kult vom 11.11.2023, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-139843 (letzter Zugriff: 15.10.2024)
- Mit „mancherlei Fesseln“ in den „Deutungskämpfen der Erlebnisgeneration“. Die Deutschen Christen und die EKD-Kommission für die Geschichte des Kirchenkampfes in den 1950er Jahren, in: Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte 17 (2023), 91–116, https://mkiz.ub.uni-muenchen.de/mkiz/issue/view/21.
- Deutsche Christen als „Christen der Zukunft“? Kontinuität und Diskontinuität des Nationalprotestantismus in Westdeutschland von 1945 bis in die 1970er Jahre, in: Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte 16 (2022), 119–125 (Forschungsbericht), https://mkiz.ub.uni-muenchen.de/mkiz/issue/view/17.
- Die Gallierrede des Kaisers Claudius 48 n. Chr.: Legitimationsstrategie einer pragmatischen Integrationspolitik, in: Frankfurter elektronische Rundschau zur Altertumskunde (FeRA), Nr. 35 (2018), 1–20, https://www.fera-journal.eu/index.php/ojs-fera/issue/view/38.
- Vortrag zum Thema „Vom Besonderen zum Allgemeinen. Nationalistische Einstellungen ehemaliger Deutscher Christen nach 1945 und der Nationalprotestantismus in der westdeutschen Nachkriegszeit“, auf der Tagung „Vom Nationalsozialismus überzeugt?“ der FZH/Universität Münster/Landesarchiv Schleswig-Holstein am 14. September 2023 in Hamburg.
- Vortrag über das Dissertationsthema an der Forschungsstelle der Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte am 14. Januar 2023 in München.
- Vortrag: Die Deutschen Christen als „Christen der Zukunft“? (Vorstellung Dissertationsprojekt) beim 4. Workshop für Doktoranden zur Geschichte Westfalens der Historischen Kommission für Westfalen am 25. Und 26. März 2021
Stipendien/Mitgliedschaften
- 07/2021–06/2024 Förderung in Form eines Promotionsstipendiums durch die Gerda Henkel Stiftung
- Seit 2020 Mitgliedschaft im Verein für Westfälische Kirchengeschichte
- Seit 2020 Mitglied im Doktorandennetzwerk der Historischen Kommission für Westfalen