Alexander Buerstedde, M.A. M. Ed.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Thomas Großbölting
Anschrift
Kontakt
Biographische Notiz
- Seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) im DFG-Forschungsprojekt „Katholischsein in der Bundesrepublik Deutschland. Semantiken, Praktiken, Emotionen in der westdeutschen Gesellschaft 1965–1989/90“
- 2019 – 2020 Vorbereitungsdienst für das Lehramt in den Fächern Englisch und Geschichte an Gesamtschulen und Gymnasien am Hannah-Arendt-Gymnasium Lengerich (Abschluss mit Zweitem Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen)
- 2015 – 2020 Studium der Geschichtswissenschaft an der WWU Münster (Abschluss mit Master of Arts)
- 2015 – 2019 Studium der Anglistik/Amerikanistik, Geschichtswissenschaft und Bildungswissenschaften (Abschluss mit Master of Education)
- 2013 – 2014 ERASMUS-Aufenthalt an der Durham University, UK
- 2011 – 2015 Studium der Anglistik/Amerikanistik, Geschichtswissenschaft und Bildungswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (2-Fach-Bachelor; Abschluss mit Bachelor of Arts)
- Seit 2011 Studium der Katholischen Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Magister Theologiae; ohne Abschluss)
- 2010 – 2011 Studium der Lateinischen Philologie, Katholischen Theologie und Bildungswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (2-Fach-Bachelor; ohne Abschluss)
Dissertationsprojekt
Erziehung zur Heiligkeit? Katholische Priesterausbildung in der Bundesrepublik im Spannungsfeld von nachkonziliarer Krise und gesellschaftlichem Umbruch (Arbeitstitel)
Ohne den Priester wäre das deutsche katholische Milieu des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nicht denkbar gewesen. Aber inwiefern war und ist der katholische Klerus denkbar ohne das Milieu? Diese Frage steht im Hintergrund des Dissertationsprojekts, das nach Veränderungen und Kontinuitäten im Priesterbild und in der Priesterausbildung in der westdeutschen katholischen Kirche zwischen 1965 bis 1989/90 fragt. Zu Zeiten des Milieus hielt der Priester nicht nur als „Milieumanager“ (Olaf Blaschke) und ‚Hochwürden‘ einen Großteil der Fäden im deutschen Katholizismus in der Hand, sondern verkörperte in zölibatärem Lebensstil und in der Stilisierung als fast schon engelsgleicher Heiliger vielmehr den Gravitationskern einer Identität, die sich über negative Abgrenzung von der ‚Welt’ konstituierte. In den 1960er Jahren wurde dieses Fundament auf zweierlei Weise infrage gestellt, als dass gesamtgesellschaftlich die Erosion der sozial-moralischen Milieus und damit auch der Zusammenbruch einer relativ geschlossenen katholischen Lebenswelt erheblich an Fahrt aufnahm, innerkatholisch zudem der bestimmende Code der katholischen Kirche durch das Zweite Vatikanische Konzil – so der Religionssoziologe Karl Gabriel – von Abgrenzung und Weltabwendung auf den Dialog mit den ‚Zeichen der Zeit‘ gestellt wurde. Im Spannungsfeld dieser Modi und eingebettet in gesellschaftliche Wandlungsprozesse in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird in der Dissertation nach Dynamiken, Entwicklungen und Konflikten im Priesterwerden und -sein gefragt, die nicht nur offenlegen sollen, was nach ‚Hochwürden‘, sondern auch beleuchten, was nach dem katholischen Milieu kam. Hiermit soll die Studie einen Beitrag zu einer „Vorgeschichte der Gegenwart“ (Anselm Doering-Manteuffel/Lutz Raphael) zwischen religiöser Transformation und Säkularisierung leisten.
Forschungsschwerpunkte
- Geschichte der Bundesrepublik
- Religionsgeschichte der Neuzeit
- Geschlechtergeschichte
- Geschichte der Geschichtswissenschaft
Mitgliedschaften
- Schwerter Arbeitskreis für Katholizismusforschung
- Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands
Publikationen
Monografien
Aufsätze und Sammelbandbeiträge
- „Mannwerdung nach der Niederlage. Sinnbildungsprozesse in Karl Scheeles ‚Kriegstagebuch aus dem Weltkriege 1914–1918‘“, in: Westfälische Forschungen, Bd. 69 (2019), S. 455–473.
- „‚O du unseliger Krieg, du Vernichter meiner Jugend und vieler Hoffnungen!‘. Die Kriegserinnerungen des Rüblinghausers Franz Scheele 1914–1918“, in: Olpe in Geschichte und Gegenwart 25 (2017), S. 139–147.
- „Benzing-Konstatieruhr“, in: Alexander Kraus/Daniel Schmidt (Hg.), Eine Geschichte des modernen Gelsenkirchens in 25 Objekten, Essen 2016, S. 65–71.
- „Heimat statt ‚Heimatfront‘ – Das Kriegstagebuch des Sauerländers K. Scheele“, in: Julia Paulus/Silke Eilers (Hg.), Zeugnisse von der „Heimatfront“. Westfalen 1914 bis 1918, Münster 2016, S. 19–27.
- „Sauerland und Sauerländer als Heimat in den Kriegserinnerungen des Rüblinghausers Karl Scheele“, in: Olpe in Geschichte und Gegenwart 24 (2016), S. 145–158.
- „‚Wir wollen gleiche Löhne – keiner schiebt uns weg!‘. Schallplatte der IG Druck und Papier“, in: Alexander Kraus/Daniel Schmidt (Hg.), Eine Geschichte des modernen Gelsenkirchens in 25 Objekten, Essen 2016, S. 163–171.
Vorträge, Interviews und Weiteres
- Aufbruch aus der Retorte? Buchvorstellung im Kino des Kulturzentrums Hallenbad – Kultur am Schachtweg, Schachtweg 31, Wolfsburg am 4. Dezember 2019.
- „Das Wolfsburger Jugendparlament. Oder: wie ‚1968‘ aus und nach Wolfsburg kam“, Interview mit Dr. Alexander Kraus, in: Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte, H. 15 (2019), S. 1–2.
- Zusammen mit Prof. Dr. Keupp, Jörg Lorenz und Dr. Thomas Reich, „Die Digitalisierung und ihre Konsequenzen für die Geschichtswissenschaft. Strohfeuer oder Flächenbrand?“, Podiumsdiskussion am 7. November 2018 im Forschungskolloquium Mittelalter des Historischen Seminars der WWU Münster, Münster.
- Zusammen mit Friederike Odenwald und Elena Suárez Cronauer, „Creating a Workflow for Workflows? Ein Experiment mit dem Standardization Survival Kit“, in: Digital Humanities am DHIP (19.10.2018); online verfügbar unter https://dhdhi.hypotheses.org/5306.
- Zusammen mit Prof. Dr. Markus Köster, „Mit deutschem Blick: Wie deutsche Soldaten Kriegsgefangene behandelten und filmten – und wie wir heute damit umgehen.“, gehalten am 14. Oktober 2015 im Rahmen der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ in der Dominikanerkirche, Münster.