Aktuelle Projekte und ForschungstrendsColloquium Atticum IVAthen im 5. Jahrhundert
23. Juni 2016, von Frank Hilke
Foto: Werner Rieß
Colloquium Atticum IV
Athen im 5. Jahrhundert v. Chr. - Aktuelle Projekte und Forschungstrends
Hamburg, 23.06. - 24.06.2016
Warburg-Haus der Aby-Warburg Stiftung
Heilwigstraße 116
20249 Hamburg
Vortragsraum
Das fünfte Jahrhundert v. Chr. gilt in der athenischen Geschichte gemeinhin als das „klassische“ Jahrhundert. Beim diesjährigen Colloquium liegt der Schwerpunkt nicht auf der Entstehung der Demokratie, sondern sollen andere thematische Zugänge gesucht werden. Die Frage, ob die alten Eliten sich im neuen politischen Umfeld behaupten konnten, eröffnet die Veranstaltung. Der Seebund, das Herrschaftsinstrument der Polis, wird dann den ersten Schwerpunkt bilden; er wird aus ökonomischer, rechtlicher und militärischer Perspektive untersucht. Auf dem Weg in den Peloponnesischen Krieg kommt der Dialektik zwischen Staat und Individuum auch in den politischen und philosophischen Schriften eine besondere Scharnierfunktion zu. Gerade beim Ausbruch des Krieges gilt es dann, die Figur des Perikles quellenkritisch neu zu beleuchten. In der zweiten Hälfte des Krieges kam Alkibiades eine zwischen mehreren Polen oszillierende Rolle zu, die bis heute nicht ausdiskutiert ist. Den biographischen Zugriff verlässt dann eine soziökonomische Betrachtung der oligarchischen Umstürze von 411 sowie 404/3 v. Chr. Einblicke in die Bilderwelt des klassischen Athen beschließen das Colloquium: Allgemeinere Betrachtungen der Veränderungen in der Ikonographie von Vasendarstellungen werden ergänzt durch eine Fallstudie zur Darstellung der Mänaden, die bewusst in einen bislang noch nicht gesehenen engen Konnex zur Entstehung der Demokratie gerückt werden, womit der Bogen zu Beginn des Jahrhunderts zurückgespannt wird.