Dr. Philip Egetenmeier

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Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Alte Geschichte
Anschrift
Sprechzeiten
Derzeit Forschungsaufenthalt an der University of Toronto (Walter-Benjamin-Programm, DFG)
(Sprechzeiten nur nach Vereinbarung)
Kontakt
Schwerpunkte
- Hellenismus, Späte Republik und Kaiserzeit
- Königtum und Polis in hellenistischer Zeit
- Organisation, Legitimierung und Akzeptanz von Herrschaft
- Die griechische Stadt als Lebenswelt
- Grundwissenschaften (v. a. Epigraphik)
- Nachfolgeproblematik und -diskurse in der Kaiserzeit
Biographische Notiz
10/2024 – 09/2026 | Gastwissenschaftler an der Universität Toronto (Department of Historical Studies) mit einem Walter Benjamin-Stipendium (DFG) für das Habilitationsprojekt „Successor principis. Die Repräsentation möglicher Nachfolger und die Gefährdung der memoria in der römischen Kaiserzeit“ |
seit 04/2021 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter (100%, Postdoc) am Arbeitsbereich für Alte Geschichte der Universität Hamburg |
07.02.2020 | Promotion mit der Arbeit "Zwischen zwei Welten. Die Königsfreunde im Dialog zwischen Städten und Monarchen vom Jahr der Könige bis zum Frieden von Apameia (306-188 v. Chr.)" an der Universität Hamburg |
10/2015 – 03/2021 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter (50%) am Arbeitsbereich für Alte Geschichte der Universität Hamburg |
12/2014 – 09/2015 | Lehrbeauftragter an der Universität Augsburg |
11/2013 – 02/2015 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Projekt „Bibliographische Datenbanken als visualisiertes Wissensnetz“ und Wissenschaftliche Hilfskraft für das Projekt „Erweiterung und Konsolidierung der „Gnomon Bibliographische Datenbank“ (GBD)“ an der Universität Augsburg (Leitung: Prof. Dr. Gregor Weber) |
Sommer 2013 |
Abschluss des Masterstudienganges „Historische Wissenschaften“ mit dem Schwerpunkt Alte Geschichte |
1. Staatsexamen (Lehramt Gymnasium) in den Fächern Geschichte und Germanistik |
|
04/2008 - 09/2013 |
Studium der Fächer Geschichte, Germanistik und Sozialkunde an der Universität Augsburg |
07/2007 - 03/2008 |
Wehrdienst |
2007 |
Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen |
Publikationen
Monographien:
- Zwischen zwei Welten. Die Königsfreunde im Dialog zwischen Städten und Monarchen vom Jahr der Könige bis zum Frieden von Apameia (306–188 v. Chr.) (Hamburger Studien zu Gesellschaften und Kulturen der Vormoderne 13), Stuttgart 2021.
- Rezensionen (soweit bekannt, in chronologischer Reihenfolge): Sehepunkte 21 (2021), Nr. 12 (Ivana Savalli-Lestrade), BMCR 2022.01.36 (Florian Forster), Electrum 29 (2022), 341-343 (Edward Dąbrowa), Anzeiger für die Altertumswissenschaft 65/2 (2022), 61-65 (Jack Schropp), Historische Zeitschrift 316 (2023), 204-205 (Julian Wünsch), Gnomon 95 (2023), 659-662 (Boris Chrubasik)
- (derzeit in Arbeit) zusammen mit Kaja Harter-Uibopuu: „Epigraphisches Lesebuch zur griechischen Polis“ (Arbeitstitel): Studienhandbuch für den Erstkontakt mit griechischen Inschriften, das anhand kommentierter Texte nicht nur verschiedene Aspekte der Polis als Lebenswelt veranschaulichen, sondern auch in die Arbeitsmethoden und historischen Erkenntnismöglichkeiten rund um das Medium ‚Inschrift‘ einführen soll.
Aufsätze in Zeitschriften:
- Stellvertreter seleukidischer Könige. Eine kritische Analyse zum ‚Kanzler‘ im Seleukidenreich, in: Klio 103 (2021), 560–607.
- Ein namenloser Gefolgsmann eines Königs Demetrios. Neuedition eines athenischen Fragments aus Leiden, in: ZPE 211 (2019), 97–104.
- Prozessrechtliche Überlegungen zum geplanten Synoikismos zwischen Teos und Lebedos (RC 3), in: Dike 19 (2016), 167–198.
Aufsätze in Sammelbänden:
- deminutio maiestatis? Wie man (nicht) über andere Könige spricht (eingereicht: Januar 2021; erscheint voraussichtlich im Tagungsband zu dem Workshop „Macht – Sprache – Herrscher. Herrscherrepräsentation und Herrscherkult in den außerägyptischen Besitzungen und Einflussgebieten der Ptolemäer“, Halle – Leipzig 2020)
- Der Nahrungsmittelverbrauch in der römischen Armee, in: Die römische Armee im Experiment (RIU; Bd. 6), hg. v. Christian Koepfer, Florian Himmler und Josef Löffl, Berlin 2011, S. 157–165.
Übersetzungen und Kommentare:
- Zusammen mit Peter Roth und Jens Soentgen: Übersetzung und Kommentar zu Johann Heinrich Schulzes „Scotophorus pro Phosphoro inventus“ (1719), online publiziert.
Rezensionen:
- Heckel, Waldemar: Who’s Who in the Age of Alexander and his Successors. From Chaironeia to Ipsos (338–301 BC), London 2021, in: Klio 106 (2024), 340–344.
- Rez. Ioanna Kralli: The Hellenistic Peloponnese. Interstate Relations. A Narrative and Analytic History, from the Fourth Century to 146 BC. Swansea 2017, in: H-Soz-Kult, 17.06.2019.
- Rez. Katharina Knäpper: Hieros kai asylos. Territoriale Asylie im Hellenismus in ihrem historischen Kontext. Stuttgart 2018, in: H-Soz-Kult, 18.02.2019.
- Rez. Henning Börm & Nino Luraghi (Hrsg.): The Polis in the Hellenistic World. Stuttgart 2018 , in: H-Soz-Kult, 05.11.2018.
- Rez. Boris Chrubasik: Kings and Usurpers in the Seleukid Empire. The Men who would be King (Oxford Classical Monographs), Oxford 2016, in: Tyche 32 (2017), 288-291.
Tagungsberichte:
- Zusammen mit Franziska Weise und Michael Zerjadtke: Querschnittsbericht zum Historikertag: Historikertag 2016: Alte Geschichte, in: H-Soz-Kult, 21.12.2016.
Lehrveranstaltungen
- Übung mit Exkursion (zusammen mit Prof. Dr. Kaja Harter-Uibopuu) in Kooperation mit der Universität Rostock (Prof. Dr. Henning Börm): „Sizilien in der Antike“ (Hamburg, Sommer 2023)
- Proseminar „Wenn drei sich streiten, freut sich der Vierte. Das Vierkaiserjahr“ (Hamburg, Sommer 2023)
- Einführung I und II: „Rom und Karthago. Die Punischen Kriege“ (Hamburg, Winter 2023/24 und Sommer 2024)
- Übung Historiographiegeschichte: „Polybios. Ein Geschichtsschreiber zwischen Griechenland und Rom“ (Hamburg, Winter 2023/24)
- Übung zu Methoden und Theorien (mit Exkursion in das römische Süddeutschland): „Dokumentarische Quellen zur Provinz Rätien" (Hamburg, Sommer 2023)
- Proseminar: „Unverhofft Kaiser: Claudius und seine Zeit" (Hamburg, Sommer 2023)
- Hauptseminar: „Städte und Herrscher im griechischen Osten. Die Polis zwischen Königen und Kaisern" (Hamburg, Winter 2022/23)
- Einführung I und II: „Von Makedonien nach Indien. Alexander der Große und der Beginn einer neuen Epoche" (Hamburg, Winter 2022/23 und Sommer 2023)
- Übung zu Methoden und Theorien „Die griechische Stadt im Spiegel der Inschriften“ (Hamburg, Sommer 2022)
- Einführung I und II: „Von der Aristokratie zur Monarchie. Das Ende der Römischen Republik“ (Hamburg, Winter 2021/22 und Sommer 2022)
- Einführung I und II: „Königtum und Städte in hellenistischer Zeit“ (Hamburg, Sommer 2021 und Winter 2021/22)
- Proseminar: „Nero“ (Hamburg, Sommer 2021)
- Übung „Die Römer in Deutschland“ (Hamburg, Sommer 2021)
- Proseminar: „Optimus Princeps. Kaiser Trajan und seine Zeit" (Hamburg, Winter 2020/21)
- Proseminar: „Die Flavier“ (Hamburg, Sommer 2020)
- Proseminar „Philipp V. und seine Zeit“ (Hamburg, Winter 2019/20)
- Übung zu Methoden und Theorien „Einführung in die römische Numismatik“ (Hamburg, Sommer 2019)
- Einführung I und II: „Von Alexander bis Kleopatra. Das Ptolemäerreich in Ägypten“ (Hamburg, Sommer 2018 und Winter 2018/9)
- Übung zu Methoden und Theorien „Einführung in die griechische Numismatik“ (Hamburg, Winter 2017/18)
- Proseminar „Das Ende der Freiheit? Griechische Städte unter römischer Herrschaft“ (Hamburg, Sommer 2017)
- Proseminar „Athenische Demokratie“ (Hamburg, Winter 2016/17)
- Proseminar: „Griechische Sozialgeschichte“ (Hamburg, Sommer 2016)
- Hilfswissenschaftliche Übung „Einführung in die römische Numismatik“ (Augsburg, Sommer 2015)
- Übung: „Selbstbehauptung zwischen den Großmächten. Die Attaliden von Pergamon“ (Augsburg, Winter 2014/15)
- Übung: „Zwischen Demokratie und Despotie. Antike Herrschaftsformen und der zeitgenössische Diskurs“ (Augsburg, Winter 2014/15)
- Übung: „Die Römer nördlich der Alpen. Okkupation, Siedlungswesen und interkultureller Austausch“ (Augsburg, Sommer 2014)
- Übung: „Die Religion der Griechen“ (Augsburg, Winter 2013/14)
Epigraphisches Lesebuch zur griechischen Polis
Studienhandbuch „Epigraphisches Lesebuch zur griechischen Polis“ (Arbeitstitel) zusammen mit Kaja Harter-Uibopuu
In unserem gemeinsamen Buchprojekt wollen wir anhand ausgewählter Inschriften in die Welt der Poleis einführen. Wer sich mit den griechischen Stadtstaaten der Antike beschäftigen möchte, kommt an den Inschriften nicht vorbei, da nur diese uns Einblicke in Bereiche gewähren, die von den antiken Autoren übergangen wurden. Die Idee zu diesem Lesebuch erwuchs aus der universitären Lehre. Zu Athen und Sparta in klassischer Zeit haben sich zahlreiche antike Autoren geäußert und die Literatur zu diesen Städten füllt bereits viele Regalmeter in den Bibliotheken. Deutlich dünner wird es, wenn man sich mit der Lebensrealität in den anderen griechischen Städten und vor allem zu anderen Epochen befassen möchte. Ein Seminar über Athen ist an den meisten Hochschulen zu Recht ein Klassiker, der regelmäßig angeboten wird. Es geht dabei aber unserer Ansicht nach etwas Entscheidendes verloren, das gerade in der heutigen Zeit von zentraler Bedeutung ist: die Vielfalt. Geographisch und zeitlich bewegen wir uns deshalb in einem möglichst breit angelegten Raum: von Magna Graecia bis in das Hinterland Kleinasiens, von der Archaik bis in die Kaiserzeit (mit ein paar Ausläufern in die Spätantike).
Das Buch ist als Studienhandbuch konzipiert, das sich primär an Studierende und Lehrende der Alten Geschichte richtet. Als ‚Lesebuch‘ geht es über eine reine Textsammlung hinaus. Die Inschriften sind so gewählt, dass sie sich gegenseitig ergänzen und jeweils unterschiedliche Aspekte der antiken Lebenswelt zum Vorschein kommen. Gegliedert ist das Buch in thematische Blöcke (z. B. Institutionen, Rechtswesen, Werte und Normen, Kulte, Finanzwesen, Umgang mit Erinnerung, Familie, Sklaverei etc.), die mehrere Einträge zu einzelnen Inschriften oder Gruppen von Inschriften enthalten. Für alle Blöcke haben wir kurze Einleitungstexte verfasst, die das nötige Grundwissen für die im Anschluss folgenden Inschriften bieten. Freilich bildet ein derart angelegtes Buch einen Spagat zwischen abstrahierenden und verallgemeinernden Aussagen auf der einen Seite (Einführungstexte für die Kapitel) und Detailbeobachtungen, die stark an den Kontext gebunden sind, auf der anderen Seite (Einzelfallanalysen).
Die einzelnen Einträge folgen immer dem gleichen Schema: griechischer Text – kritischer Apparat – Editionen – Beschreibung – Datierung – Übersetzung – Kommentar – Literatur. Bei den Kommentaren, die den größten Raum bei jedem Eintrag einnehmen, haben wir darauf geachtet, sowohl Grundwissen zu vermitteln als auch das Spezielle der jeweiligen Inschrift hervorzuheben. Insbesondere wollen wir unseren Leserinnen und Lesern zeigen, mit welchen Fragen man sich Inschriften nähern kann (und muss), um ihnen historische Erkenntnisse zu entlocken. Dabei möchten wir in zweierlei Hinsicht einen niedrigschwelligen Zugang ermöglichen: (1) inhaltlich zur Polis als Stadtstaat und als Lebenswelt, (2) methodisch zur Arbeitsweise mit griechischen Inschriften. Wir hoffen, mit diesem Buch nicht nur eine Einführung in die epigraphischen Zeugnisse der griechischen Poleis zu bieten, sondern auch die weitere Beschäftigung mit dieser spannenden Quellengattung anzuregen.
(geplantes Erscheinungsdatum: 2023)