Historie des Arbeitsbereiches
Die Beschäftigung mit Globalgeschichte hat in Hamburg eine lange Tradition, die mit der fast gleichzeitigen Einrichtung der ersten Professuren für Geschichte und der Gründung des Hamburger Kolonialinstituts beginnt (1907/08). Nach Gründung der Hamburger Universität (1919) wurde 1927 ein Extraordinariat für Überseegeschichte geschaffen. Ab 1933 stellte der Inhaber dieser Professur, Adolf Rhein, die Überseegeschichte ganz in den Dienst der nationalsozialistischen Diktatur. So wurde Globalgeschichte nach 1945 zunächst vor allem im Rahmen der Nordamerikanischen Geschichte betrieben.
Ab 1970 erweiterte sich das Spektrum wieder, als mit Inge Buission eine Professorin berufen wurde, die zur lateinamerikanischen Geschichte arbeitete. Auch die Beschäftigung mit dem subsaharischen Afrika erlebte in dieser Zeit einen Aufschwung, der schließlich 1981 in die Einrichtung einer Professur für Geschichte Afrikas mündete. Da gleichzeitig auch eine Professur für die Geschichte des Nahen Ostens ins Leben gerufen wurde, besaß das Historische Seminar eine für Deutschland ungewöhnliche Vielfalt an Professuren zur Globalgeschichte. Diese Vielfalt geriet aber Ende der 1990er Jahre in Gefahr, als die Sparanstrengungen innerhalb der Universität die Zahl der Professuren reduzierte. Letztendlich gelang es im Großen und Ganzen, die Globalgeschichte zu erhalten. 2003 trat Claudia Schnurmann die Professur für Nordamerikanische und Atlantische Geschichte an, 2007 übernahm Ulrich Mücke die Professur für Geschichte Lateinamerikas und der Iberischen Halbinsel, und seit 2010 ist Jürgen Zimmerer Professor für Geschichte Afrikas. Die Professur für die Geschichte des Nahen Ostens konnte dank der Kooperation mit dem German Institute of Global and Area Studies (GIGA) gerettet werden, da der Direktor des dortigen Instituts für Nahost-Studien (IMES), Henner Fürtig, gleichzeitig zum Professor für Geschichte des Nahen Ostens berufen wurde.