Konferenz zum Toposbegriff in der Alten Geschichte
14. September 2018
Foto: Michael Zerjadtke
Am 14. und 15. September 2018 veranstaltet der Arbeitsbereich Alte Geschichte eine Konferenz zum Thema "Der Toposbegriff in der Alten Geschichte".
In der althistorischen Literatur ist der Toposbegriff praktisch omnipräsent. Er wird verwendet, um Quellenaussagen zu bezeichnen, die klischeehafte oder stereotype Eigenschaften einer Gruppe wiedergeben. Zumeist werden die entsprechenden Passagen durch die Identifikation als Topos inhaltlich entwertet, da angenommen wird, die ‚topische‘ Eigenschaft der Person oder Gruppe sei nicht historisch, sondern von einem negativ bewerteten Ideal abgeleitet, wie beispielsweise dem Barbarenbild. Topische Merkmale sind jedoch keinesfalls alle in gleicher Weise von der historischen Realität abgekoppelt. Während manche umstrittenen Aussagen der antiken Autoren stark fiktionale Züge tragen, scheinen andere durch weitere Forschungsergebnisse bestätigt zu werden. Es können daher nicht alle vermeintlichen Topoi auf die gleiche Weise bewertet werden. Für Althistorikerinnen und Althistoriker ergeben sich somit auf der einen Seite die Möglichkeit, praktisch jede beliebige Eigenschaft als topisch zu werten und andererseits die Schwierigkeit, wie mit Quellenaussagen, die in der Forschungs-literatur als Topoi bezeichnet werden, umgegangen werden muss. Im Rahmen der Tagung sollen anhand spezifischer Beispiele die Eigenschaften des althistorischen Toposbegriffes diskutiert werden. Dabei wird das genuin die Geschichts-wissenschaften betreffende Problem der Historizität und ihr Verhältnis zum Stereotyp im Vordergrund stehen.
Poster der Veranstaltung (PDF)
Veranstalter: Michael Zerjadtke, M.A.