Erscheinen der Dissertation "Natio molestissima - Römerzeitliche Perserbilder von Cicero bis Ammianus Marcellinus" von Fuad Alidoust
17. Juli 2020

Foto: Jörn Kobes
Am 1. Juli 2020 ist die Dissertationsschrift "Natio molestissima - Römerzeitliche Perserbilder von Cicero bis Ammianus Marcellinus" von Fuad Alidoust erschienen. Die Arbeit ist bei Computus veröffentlicht.
Die mannigfachen griechischen Perserbilder, welche die Teispiden-Achaimeniden fokussierten, oszillierten zwischen Bewunderung und Schrecken bzw. Faszination und Aversion, doch wie sind die römerzeitlichen Perserbilder geartet? Diese Frage wird nicht zuletzt dadurch evoziert, dass sich die Römer im Zuge ihrer Machtausdehnung im östlichen Mittelmeerraum mit den Teispiden-Achaimeniden vertraut machten und ab dem 1. Jh. v. Chr. bis in die Spätantike hinein in den Dynastien der Arsakiden und Sāsāniden nahezu gleichwertige Dauerrivalen vorfanden. In seiner Studie untersucht Alidoust unter erstmaliger Berücksichtigung dieser drei Dynastien (Teispiden-Achaimeniden, Arsakiden und Sāsāniden) die römerzeitlichen Perserbilder zwölf ausgewählter Autoren (Cicero, Sallust, Cornelius Nepos, Livius, Trogus-Iustin, Strabon, Velleius Paterculus, Lucan, Flavius Josephus, Tacitus, Cassius Dio und Ammianus Marcellinus) in ihrer Wirkungszeit (1. Jh. v. Chr. – 4. Jh. n. Chr.). Welche Themenbreite und Merkmale weisen die von ihnen erzeugten Perserbilder auf? Wie wurden in den Schriften die drei Dynastien miteinander in Beziehung gesetzt? Wiewohl es zahlreiche, vornehmlich aus der Wirkmächtigkeit der literarischen Traditionen abzuleitende Gemeinsamkeiten zu konstatieren gilt und sich die römerzeitlichen Perserbilder häufig auf die feindlichen Anderen konzentrieren, führen seine Analysen zutage, dass es aufgrund der autorenspezifischen Intentionen und historischen Konstellationen verfehlt ist, Schlussfolgerungen im Sinne eines römischen Perserbildes zu ziehen.