Prof. Dr. Philippe Depreux
Professor für Mittelalterliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
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Sprechzeiten
Montag: 15:00 - 16:00 Uhr
Kontakt
Schwerpunkte
- abendländische Geschichte des Früh- und Hochmittelalters
Biographische Notiz
- Jahrgang 1967
- 1994: Promotion (Universität Paris IV)
- 1996-1998: Attaché temporaire d'enseignement et de recherche, Universität Lille III
- 1998-2003: Maître de conférences, Universität Tours
- 2003-2006: Chargé des Études médiévales, Mission historique française en Allemagne (Göttingen)
- 2005: Habilitation (Universität Paris I)
- 2006-2013: Professor für Mittelalterliche Geschichte, Universität Limoges
- 2007-2012: Mitglied des Institut universitaire de France
- Seit September 2013: W3-Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg
Ämter und Funktionen
Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg (2022-)
Sprecher des Fachbereichs Geschichte (2017-2019, 2023-)
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutsch-Französischen Hochschule (2017-)
Beiratsmitglied des Mediävistenverbands (2017-)
Mitherausgeber der Reihe Nova Mediaevalia. Quellen und Studien zum europäischen Mittelalter, Vandenhoeck & Ruprecht (2017-)
Mitherausgeber der Reihe Hamburger Studien zu Gesellschaften und Kulturen der Vormoderne, Steiner (2016-)
Kuratoriumsmitglied der Deutsch-Französischen Gesellschaft Cluny (2015-)
Betreuer des deutsch-französischen Studiengangs „HamBord“, gemeinsam mit Dr. K. Sion-Jenkis, Université Bordeaux Montaigne (2015-)
Herausgeber der Reihe Les Classiques de l’Histoire au Moyen Age, Les Belles Lettres (2008-)
Gutachter für verschiedene Forschungseinrichtungen im In- und Ausland
Mitglied des Mediävistenverbands (2004-) und des Historikerverbands (2014-)
Veranstaltungen und Sprechstunden
Veranstaltungsverzeichnis: Veranstaltungssuche
Arbeitsbereich Mittelalterliche Geschichte: Veranstaltungssuche
Sprechstunde in der vorlesungsfreien Zeit und im SoSe 2024 (Forschungssemester):
nach Vereinbarung per E-Mail
HamBord
Seit dem Wintersemester 2015/16 bieten die Universität Hamburg und die Université Bordeaux Montaigne den integrierten deutsch-französischen Bachelorstudiengang HamBord an. Neben dem Hauptfach Geschichte können als Nebenfächer Klassische Archäologie, Französisch, Geographie, Germanistik und Kunstgeschichte gewählt werden. Als Doppelten Abschluss erhält man den Bachelor of Arts (BA) der Universität Hamburg und die Licence "Sciences Humaines et Sociales" der Université Bordeaux Montaigne.
Kontakt:
Prof. Dr. Philippe Depreux
E-Mail: philippe.depreux@uni-hamburg.de(hambord.geschichte"AT"uni-hamburg.de,)
Tel. 040 / 42838 2582
Sprechstunde:
Im Sommersemester Dienstags 13:00 - 14:00 Uhr
Profil der Professur
Der Schwerpunkt der Professur liegt auf der abendländischen Geschichte des Früh- und Hochmittelalters, insbesondere
• Politisches Leben: Menschen, Strukturen, Ideale
• Norm im Schriftlichen: Kapitularien, Formeln, Urkundenwesen
• Soziales und kulturelles Netzwerk: Religion, Handschriften, Rituale
• Geschichte Europas unter besonderer Berücksichtigung des Ost- und Westfrankenreichs und Frankreichs
Team
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Räume: VMP6, Raum B14006, B14014 und B14022
Nardus et Ercambald si coniungantur Osulfo, / Tres mensae poterunt unius esse pedes. / Pinguior hic illo est, hic est quoque tenuior illo, / Sed mensura dedit altior esse pares.
Wenn Nardus und Ercambald sich zu Oswulf gesellen, werden sie wie drei Beine eines Tisches sein können. Dieser ist dicker als jener, einer ist auch dünner als ein anderer, aber ein höheres Maß ließ sie alle gleich sein.
Gedicht Theodulfs von Orléans, MGH, Poetae Latini aevi Carolini, Bd.1, Berlin 1881, S. 487-488.
Wissenschaftliche MitarbeiterInnen
Till Hennings, Horst Lößlein, Alexander Müller, Christoph Walther, Bahne Schmidt, Thorben Schmacker
Wissenschaftliche bzw. Studentische Hilfskräfte
Alexander Kahnt, Tristan Czylwik, Catharina Grot, David Dier, Katja, Kämpfer
Ehemalige MitarbeiterInnen
Sarah Gross-Luttermann, Andrea Klausch, Janina Lillge, Dr. Tobie Walther, Jérémy Winandy, Christina Rothe, Marieke Röben, Mats Homann, Franziska Quaas, Matthew Munson
Forschung und Publikationen
Laufende Forschungs- bzw. (Drittmittel-) projekte
Seit 2017 ist die Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae inklusive der Erschließung von frühmittelalterlichen Briefen und Urkunden im Abendland (ca. 500 - ca. 1000) als Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg in Kooperation mit der Universität Hamburg im Fachbereich Geschichte unter der Leitung von Prof. Depreux angesiedelt. Ziel des Langzeitvorhabens ist die systematische Aufarbeitung und Edition frühmittelalterlicher Musterurkunden und -briefe sowie die Erforschung des formelhaften Schreibens in Westeuropa vor dem 11. Jahrhundert. Das Forschungsprojekt ist an der Schnittstelle von Geschichte, lateinischer Philologie und Rechtsgeschichte verankert und untersucht eine für die Erforschung der frühmittelalterlichen Gesellschaft wichtige Quelle. Die Formulae dokumentieren die Vielfalt des gelehrten Schreibens und sollen im Rahmen der Monumenta Germaniae Historica (MGH) kritisch ediert, kommentiert und mit Übersetzung publiziert werden. Sie enthalten unentbehrliche Informationen der Sozial-, Wirtschafts-, Kultur-, Rechts- und Mentalitätsgeschichte und sind ein Zeugnis des sprachlichen Wandels von der Spätantike zum Mittelalter.
„ Die Regesten des Königreichs Aquitanien unter Pippin I. und Pippin II. / Les régestes du royaume d’Aquitaine sous Pépin Ier et Pépin II“ werden seit 2012 unter der Leitung von Prof. Dr. Depreux (zunächst in Limoges, seit WiSe 2013/14 an der Universität Hamburg) und in Kooperation mit der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e. V. („Regesten der Karolingerzeit, 840-926“, Leitung: Prof. Dr. Irmgard Fees, München) und der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur von Dr. Tobie Walther, vorbereitet.
Im Rahmen der Erforschung frühmittelalterlicher Formulae werden am SFB 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“, die Brief- und Urkundenmuster und ganze Formelsammlungen beinhaltende Handschriften, untersucht. Das Teilprojekt C 08 erforscht die in den östlichen Gebieten des fränkischen Reichs während des 9. und 10. Jahrhunderts geschriebenen Manuskripte, die Sammlungen von Formulae (d. h. Musterbriefe und Musterurkunden) enthalten. Solche Handschriften sind für das Verständnis der Kultur jener Zeit von großer Bedeutung, weil sie einen Einblick in die Art und Weise erlauben, wie die Gelehrten des Frühmittelalters ihr Wissen organisierten und vermitteln wollten. Ziel des Teilprojekts ist es, diese Manuskripte als Zeugen der klösterlichen Kultur zu untersuchen, indem erforscht wird, wie sie entstanden sind, was sie beinhalten und wie sie benutzt wurden.
Cœnobia Turonensia: Praktiken und Netzwerke der martinischen Klostergemeinschaften in Tours von der Spätantike bis ins 13. Jahrhundert
Das von der DFG und der ANR geförderte Projekt, das gemeinsam mit der Université de Tours durchgeführt wird (Projektleitung: Prof. Dr. Philippe Depreux in Hamburg und Prof. Dr. Elisabeth Lorans in Tours), untersucht die Beziehungen zwischen den verschiedenen religiösen Gemeinschaften aus Tours: einerseits die Gemeinschaft Saint-Martin, die sich um die Ruhestätte Martins bildete und Anfang des 9. Jahrhunderts zu einem Kanonikerkonvent wurde, und andererseits die von Martin gegründete monastische Gemeinschaft von Marmoutier, die sich als „Cluny des Westens“ zu einem herausragenden Vertreter des benediktinischen Mönchtums entwickelte. Da beide Gemeinschaften sich auf das Erbe des heiligen Martin beriefen und eng mit seinem Kult verbunden blieben, ergaben sich große personelle und institutionelle Überschneidungen. Eine kritische Neubewertung der frühmittelalterlichen Schriftquellen sowie der gesamten Produktion der touronischen Skriptorien beleuchtet die Entwicklung, die letztendlich zur definitiven Trennung der beiden Gemeinschaften im Laufe des 10. Jahrhunderts führte.
Anlass bieten die seit einigen Jahren stattfindenden archäologischen Untersuchungen des Konventsgebäude von Marmoutier. Die Bedeutung dieses Klosters kann nämlich nicht ohne eine parallele Untersuchung von Saint-Martin verstanden werden.
Als Ergebnis des Vorhabens sind mehrere Artikel, Datenbanken, neue kritische Editionen und Übersetzungen der Schriftquellen sowie eine zusammenfassende, deutsch-französische Gesamtpublikation vorgesehen.
Kontakt in Hamburg: Prof. Dr. Philippe Depreux
Zugang zur Manuskriptdatenbank Coenotur
Forschungsschwerpunkte
- Politisches Leben, Verwaltung eines Großreichs und Entscheidungsprozesse: Menschen, Strukturen und Ideale
- Normative Quellen (insbesondere die karolingischen Kapitularien) und ihre handschriftliche Überlieferung: Rechts- und Verfassungsgeschichte des mittelalterlichen Europa in seiner Formierungsphase; Formen der Norm und der Praxis, ihre Verbreitung und Umwandlung in historischer, rechtshistorischer und diplomatischer Hinsicht
- Soziale und kulturelle Netzwerke, besonders in Hinsicht auf die Frage der Memoria, der Rechteübertragung und der Benutzung und Verbreitung von Formeln: Formelsammungen, scriptoria, Stiftungen, Rituale
- Geschichte Europas unter besonderer Berücksichtigung des Ost- und Westfrankenreichs und Frankreichs im Früh- und Hochmittelalter: Genese des postkarolingischen Europas, Geschichte der Gebiete zwischen Loire und Pyrenäen (insbesondere Regesten der Könige von Aquitanien im 9. Jahrhundert)
Publikationen
Qualifikationsarbeiten
Qualifikationsarbeiten
Docti homines, quos vulgo Probos dicimus.
„Gelehrt“ sind die Leute, die wir allgemein als „ausgewiesen“ bezeichnen.
Charles du Fresne, sieur Du Cange, Glossarium ad Scriptores mediae et infimae Latinitatis in quo Latina vocabula novatae significationis, aut usus rarioris, barbara et exotica explicantur, eorum notiones et originationes reteguntur …., Bd. 2, Paris 1678, Sp. 137 (s. v. Doctus).
Laufende Dissertationen
Marieke Röben, Das Pferd in der frühmittelalterlichen Gesellschaft - seit Oktober 2019 (Universität Hamburg)
Alexander Müller, Konzepte von Höflichkeit in mittelalterlichen Briefen - seit Oktober 2017 (Universität Hamburg)
Abgeschlossene Dissertationen
Franziska Quaas, Formelhaftes Schreiben im Spannungsfeld zwischen Urkunden und formulae im Ostfränkischen Reich (Universität Hamburg, WiSe 2020/21)
Jérémy Winandy, Die Gestalt des Abtes zwischen Amtsführung und Repräsentation - Untersuchungen zu Abbo (988-1004) und Gauzlin (1004-1030) von Fleury (Universität Hamburg, WiSe 2019/20)
Till Hennings, Ostfränkische Lyriksammlungen des 9. Jahrhunderts (Universität Hamburg, WiSe 2019/20)
Arne Ulrich, Die normativen Manuskripte des Klosters St. Gallen als Spiegel von Rechtskenntnis und -praxis im Frühmittelalter (Universität Hamburg, SoSe 2018)
Horst Lößlein, Possibilities of Royal Power in the Late Carolingian Age: Charles III "the Simple" (Cotutelle: Universität Limoges / Ludwig-Maximilians-Universität München [Prof. Dr. Irmgard Fees], WiSe 2016/17)
Hélène Caillaud, Violences hagiographiques : discours et représentations de la violence dans les sources hagiographiques de la province ecclésiastique de Sens (Ve – XIIe siècle) (Cotutelle: Universität Limoges / Universität Tübingen [Prof. Dr. Steffen Patzold], WiSe 2016/17)
Julien Bellarbre, Composer avec le passé. Historiographie monastique, conscience identitaire et réseaux en Aquitaine, des temps carolingiens au XIIe siècle (Universität Limoges, SoSe 2015)
Jean-François Boyer, Pouvoirs et territoires en Aquitaine du VIIe au Xe siècle : enquête sur l’administration locale (Universität Limoges, SoSe 2015)
Catherine Faure-Delhoume, « Scalam construere […] ad caelestia regna conscendere. » La fondation des établissements ecclésiastiques dans l´espace franc (fin VIe siècle – début VIIIe siècle) (Universität Limoges, WS 2013/14)