Schwarze Magie gehörte zum Alltag der Griechen und Römer und wurde in allen Gesellschaftsschichten praktiziert. Antike Fluchtafeln, die einen Gegner schädigen sollten, stellen daher unschätzbare Quellen für die Sozial- und Mentalitätsgeschichte dar.
Anläßlich dieses Kolloquiums stellen drei internationale Teams ihre Editionsprojekte vor und bringen sie in einen fruchtbaren Dialog miteinander: das Inscriptiones Graecae Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, die Magdeburger Datenbank für antike Fluchtafeln (Thesaurus Defixionum Magdeburgensis) und eine englische Leseedition, die alle Tafeln aus Attika einem breiten Leserkreis zugänglich machen wird. Dabei sollen nicht nur die vielfältigen Herausforderungen, die das Material an die Herausgeber stellt und die jeweiligen editorischen Standards diskutiert, sondern auch Neulesungen vorgestellt werden.
Zudem wird die antike Magie auch aus kulturwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet: ihr Verhältnis zum griechischen Recht und zum attischen Gerichtssystem sowie ihre Rolle im religionswissenschaftlich bedeutsamen DerveniPapyrus werden dabei genauso thematisiert wie ihr Einfluss auf die lateinische Satire.
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Alte Geschichte
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