Mariia Gordenchuk

Doktorandin
Arbeitsbereich Europäische Geschichte
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- Projekttitel: Rechte und liberale Parteien des Russischen Reiches und die ukrainische Frage in den Jahren 1905-1918
Betreuer: Prof. Dr. Frank Golczewski
Thema: Rechte und liberale Parteien des Russischen Reiches und die ukrainische Frage in den Jahren 1905-1918.
Dieses Projekt untersucht die Positionen von rechten und liberalen Politikern des Russischen Reiches in Bezug auf die ukrainische Frage auf der Grundlage von stenographischen Berichten von Sitzungen der Staatsduma. Zu den wichtigsten Themen, die im Verlauf der Debatte diskutiert wurden, gehörten die Einführung der ukrainischen Sprache ins Bildungswesen, die religiöse und nationale Identität der Ukrainer/ Malorussen, die Lage der Ukrainer in Galizien und die Schaffung eines besonderen Cholmer Gouvernements, um die „einheimische russische Bevölkerung“ vor Polonisierung zu bewahren. Die rechten Parteien hielten sich traditionell an das Konzept des dreieinigen russischen Volkes (Großrussen, Kleinrussen, Weißrussen), während die Liberalen Ideen der nationalen ukrainischen Identität entwickelten, wobei die Geschichte von beiden Seiten zu ihrem Vorteil instrumentalisiert wurde. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte zu einer Radikalisierung der Forderungen der ukrainischen Nationalisten, die von Autonomieprojekten zu Projekten der unabhängigen Ukraine übergegangen waren. Besonderes Augenmerk im Promotionsprojekt wird auf die Aussagen der Abgeordneten der ukrainischen Gouvernements zu ihrer Identität gelegt, deren Vielfalt (national, sozial, religiös, politisch) und Fluidität für das frühe 20. Jahrhundert charakteristisch waren.