Vortrag am 18.10.2017, 18.30 Uhr, Vortragssaal der SUBImmigration, Integration, DesintegrationZur Geschichte der deutschen Einwanderung in Australien bis zum 1. Weltkrieg
18. Oktober 2017, von Thorsten Logge

Foto: P. Dubotzki / Sammlung Paul Dubotzki
Die deutschsprachige Community war bis weit in das 20. Jahrhundert hinein die zahlenmässig größte nicht-britische Einwanderungsgruppe in Australien. Der Vortrag zeichnet die Entwicklung dieser Migrationsgeschichte nach: von den Gruppeneinwanderungen im frühen 19. Jahrhundert über eine gelungene Integration bis zur Katastrophe im 1. Weltkrieg, als die Politik der australischen Regierung (Ausgrenzung, Internierung, Deportation) die Desintegration der German Australian Community zur Folge hatte. Ein besonderer Augenmerk liegt auf dem Beitrag der sogenannten 48er: liberal-demokratische Intellektuelle, die aus politischen Gründen Deutschland verließen und als Publizisten und Sprecher ihrer Landsleute wesentlich zur Identitätsbildung der Deutschaustralier beitrugen.
Die deutsche Migration nach Australien ist auch Thema einer unserer Studentischen Forschungsgruppen (SFG). In den SFG können Studierende eigene Forschungsprojekte zu einem gegebenen Oberthema planen und realisieren. Die Einzelprojekte der Studierenden werden in den Forschungsgruppen in gemeinsamen Darstellungsprojekten öffentlich vorgestellt. Bewerbungen sind noch bis zum 30. Oktober möglich (—> zu den SFG).
Öffentlicher Vortrag
Prof. Dr. (em.) Gerhard Fischer (Sydney)
Immigration, Integration, Desintegration. Zur Geschichte der deutschen Einwanderung in Australien bis zum 1. Weltkrieg
18. Oktober 2017, 18.30 Uhr
Vortragssaal der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky (1. OG)
Von-Melle-Park 3
20146 Hamburg
Gerhard Fischer studierte Germanistik und Französische Literatur an der Universität Bochum sowie vergleichende Literaturwissenschaft an der State University of New York in Binghamton, NY, USA. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen neben Theaterwissenschaften und Theatergeschichte insbesondere die australische Migrationsgeschichte und Australien im 1. Weltkrieg. In diesem Feld veröffentlichte er (gemeinsam mit Nadine Helmi) 2012 die Monographie „The Enemy at Home. German Interesse in WWI Australia“ sowie bereits 1989 „Enemy Aliens. Internment and the Homefront Experience in Australia, 1914-1920“. Gerhard Fischer ist seit 2012 im Ruhestand, wirkt aber weiterhin als Associate Professor an der School of Humanities & Languages der University of New South Wales in Sydney, Australien.