Jan Krawczyk, M. Ed.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Public History
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Koordinator des Projekts „Demokratie vor Ort: Resonanz - Raum - Ausstellung“, von 2021-2024 wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Projekten „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ (gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung) und „Street I Art I Democracy“ (gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg)
Schwerpunkte
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historisch-politische Bildung im außerschulischen Bereich
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Identitätskonstruktionen in pädagogischen Kontexten
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Partizipation, Citizen Science und Wissenschaftskommunikation
Aktuelles Projekt
Demokratie vor Ort: Resonanz - Raum - Ausstellung
Resonanz - Raum - Ausstellung
In der Ausstellung „Demokratie vor Ort — Persönliche Erinnerungen von Hamburger:innen aus der DDR“ begegnen den Besucher:innen Geschichten und Erfahrungen von Menschen, die zu unterschiedlichen Zeiten und auf verschiedenen Wegen aus der DDR nach Hamburg gekommen sind. Sie erzählen von Flucht, Ausreise und Ankommen in einem neuen Leben. Sie berichten von erlebter Diktatur und der Aufnahme in einer teils vertrauten, teils fremden Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Vergangenheit und Gegenwart im Dialog
Fragen nach Freiheit und Demokratie finden sich in allen Geschichten. Sie haben auch gegenwärtig nicht an Relevanz verloren – im Gegenteil. Das Projekt „Demokratie vor Ort: Resonanz-Raum-Ausstellung“ ist dabei ein Vermittlungsprojekt, in dem ein Schwerpunkt auf Demokratiegeschichte(n) im Hier und Jetzt gelegt wird. Die Ausstellung ist damit ein Ort, an dem diese Fragen zwischen damals und heute in Verhandlung gebracht werden.
Erinnerungen von Hamburger:innen aus der DDR
Im Zentrum stehen die Geschichten von Zeitzeug:innen, die in der DDR gelebt haben und von 1953 bis zum Fall der Mauer nach Hamburg gekommen sind. Sie haben mit dem Projektteam von der Universität Hamburg ihre Orte der (Un-)Sichtbarkeit (2021–2023) erforscht. Aus Interviews entstanden fünf multimediale Touren mit insgesamt 16 Stationen im Hamburger Stadtgebiet. Ihre persönlichen Geschichten machten aus alltäglichen oder touristischen Orten besondere Orte persönlicher Erinnerung. So wurde aus unsichtbaren Orten sichtbare Geschichte – und die Erinnerung an die DDR und das Ankommen in der Hansestadt erstmals zu einem Teil der Stadtgeschichte.
„Demokratie vor Ort: Resonanz-Raum-Ausstellung“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und dem Arbeitsfeld Public History der Universität Hamburg und wird gefördert von der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.
Zur Website: https://demokratie-hamburg.blogs.uni-hamburg.de/
Vorangegangene Projekte
Orte der (Un-)Sichtbarkeit (2021-2024)
Die Geschichte der DDR und das SED-Unrecht sind insbesondere in westdeutschen Städten weitgehend unsichtbar – so auch in Hamburg. Das Projekt machte es sich zur Aufgabe, „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ zu identifizieren und mit diesen Orten verbundene Erinnerungen von Zeitzeug:innen zum Sprechen zu bringen. Orte der (Un-)Sichtbarkeit werden so zu Orten verflochtener Biografien zwischen Gestern und Heute. Das Tandem-Projekt der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und des Arbeitsfeldes Public History der Universität Hamburg entwickelte bedarfsorientiert mit lokalen Trägern und Institutionen der außerschulischen Bildung ein breites Angebot: (1) pädagogisches Material (Open Educational Resources), das Wissen, Kontextualisierungen und Arbeitsvorschläge bereitstellt; (2) ein begleitendes Workshopangebot; (3) ein Webportal, auf dem der Audiowalk, eine interaktive Karte der Orte und weiterführende Materialen abrufbar sind sowie (4) eine Begleitpublikation in der Reihe der Landeszentrale für politische Bildung, die die „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ und die zugehörigen Biografien für ein allgemeines Publikum aufbereitet und vorstellt.
Zur Website: https://orte-der-unsichtbarkeit.de/
Street I Art I Democracy (2021-2024)
StreetArt und v.a. Graffiti haben zwar einen Platz in Bildungsangeboten gefunden – häufig in Bezug auf Empowerment und Teilhabe von Jugendlichen. Ein neues Feld eröffnet sich jedoch durch die Perspektive der historisch-politischen Bildung auf StreetArt: Jugendliche erleben Politik und Geschichte durch StreetArt als Visual Public Historiography, lernen die Geschichten dahinter zu recherchieren sowie die eigenen Erkenntnisse für andere auf der Onlineplattform aufzubereiten. In den Workshops werden die Vielfalt des Mediums, ihre Möglichkeiten und Grenzen diskutiert und zugleich aufgezeigt, dass StreetArt ein Form von Öffentlichkeit ist, um marginalisierte Gruppen sprechen zu lassen. Das Angebot hilft den Jugendlichen dabei, ihre eigene Stimme im demokratischen Diskurs zu finden.
Street I Art I Democracy untersucht und vermittelt als digitales Citizen-Science-Projekt StreetArt als Medium historisch-politischer Kommunikation und Bildung, indem (a) es eine offene Onlineplattform für die Dokumentation und Analyse von StreetArt mit historischen und politischen Themen aufbaut, (b) es als regionales Pilotprojekt mit jungen Menschen in Präsenz-Workshops StreetArt in ihrer Umgebung aufsucht, dokumentiert, analysiert und online veröffentlicht sowie (c) Open Educational Ressources (OER) zu Lerneinheiten über StreetArt entwickelt, die nachhaltig für nutzbar und übertragbar sind.
Zur Website: https://streetart-explorers.blogs.uni-hamburg.de/