Jan Krawczyk, M. Ed.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Public History
Anschrift
Büro
Sprechzeiten
nach Vereinbarung
Kontakt
Wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Projekten „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ (gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung) und "Street I Art I Democracy" (gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg)
Schwerpunkte
- historisch-politische Bildung im außerschulischen Bereich
- Identitätskonstruktionen in pädagogischen Konzepten
- Intersektionalität und Machtkritik
- Social_Media_Bildung
Aktuelle Projekte
Orte der (Un-)Sichtbarkeit
Die Geschichte der DDR und das SED-Unrecht sind insbesondere in westdeutschen Städten weitgehend unsichtbar – so auch in Hamburg. Das Projekt macht es sich zur Aufgabe, „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ zu identifizieren und mit diesen Orten verbundene Erinnerungen von Zeitzeug:innen zum Sprechen zu bringen. Mit einem multiperspektivischen und
Einem multiperspektivischen Vermittlungsansatz bezieht das Projekt zwei Gruppen junger Menschen ein:
- Studierende der Public History konzipieren und entwickeln mittels Oral History und Biografiearbeit mit Zeitzeug:innen einen Audiowalk, der sich vor allem an junge Menschen richtet.
- Jugendlichen wird über Jugendzentren und Stadtteilkulturzentren ein begleitendes Workshopangebot gemacht, in dem sie Orte der (Un-)Sichtbarkeit in ihrer Umgebung mit dem Audiowalk kennenlernen und die Dimensionen von Unrecht, Flucht und Ausgrenzung mit eigenen biografischen Erfahrungen verbinden.
Das Projekt möchte insbesondere junge Menschen mit Migrationsbiografien einbeziehen. Unrechts-, Diktatur- und Fluchterfahrungen sowie ein mögliches (Nicht-)Ankommen in einer neuen Gesellschaft können für die Geschichte und ihre Gegenwartsbedeutung sensibilisieren. Häufig marginalisierte Transformationserfahrungen werden sichtbar und Unrechtserfahrungen als Teil der gesamtgesellschaftlichen Geschichte anerkannt. Orte der (Un-)Sichtbarkeit werden so zu Orten verflochtener Biografien zwischen Gestern und Heute.
Das Tandem-Projekt der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und des Arbeitsfeldes Public History der Universität Hamburg entwickelt bedarfsorientiert mit lokalen Trägern und Institutionen der außerschulischen Bildung ein breites Angebot: (1) pädagogisches Material (Open Educational Resources), das Wissen, Kontextualisierungen und Arbeitsvorschläge bereitstellt; (2) ein begleitendes Workshopangebot; (3) ein Webportal, auf dem der Audiowalk, eine interaktive Karte der Orte und weiterführende Materialen abrufbar sind sowie (4) eine Begleitpublikation in der Reihe der Landeszentrale für politische Bildung, die die „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ und die zugehörigen Biografien für ein allgemeines Publikum aufbereitet und vorstellt.
Street I Art I Democracy
StreetArt und v.a. Graffiti haben zwar einen Platz in Bildungsangeboten gefunden – häufig in Bezug auf Empowerment und Teilhabe von Jugendlichen. Ein neues Feld eröffnet sich jedoch durch die Perspektive der historisch-politischen Bildung auf StreetArt: Jugendliche erleben Politik und Geschichte durch StreetArt als Visual Public Historiography, lernen die Geschichten dahinter zu recherchieren sowie die eigenen Erkenntnisse für andere auf der Onlineplattform aufzubereiten. In den Workshops werden die Vielfalt des Mediums, ihre Möglichkeiten und Grenzen diskutiert und zugleich aufgezeigt, dass StreetArt ein Form von Öffentlichkeit ist, um marginalisierte Gruppen sprechen zu lassen. Das Angebot hilft den Jugendlichen dabei, ihre eigene Stimme im demokratischen Diskurs zu finden.
Street I Art I Democracy untersucht und vermittelt als digitales Citizen-Science-Projekt StreetArt als Medium historisch-politischer Kommunikation und Bildung, indem (a) es eine offene Onlineplattform für die Dokumentation und Analyse von StreetArt mit historischen und politischen Themen aufbaut, (b) es als regionales Pilotprojekt mit jungen Menschen in Präsenz-Workshops StreetArt in ihrer Umgebung aufsucht, dokumentiert, analysiert und online veröffentlicht sowie (c) Open Educational Ressources (OER) zu Lerneinheiten über StreetArt entwickelt, die nachhaltig für nutzbar und übertragbar sind.