Projektlehre im WiSe 2019
Projektseminare im Wintersemester 2019
Zeitzeug_innen als Quelle (5 LP)
Prof. Dr. Dr. Rainer Hering | Franziska Zollweg, M. A.
"Zeitzeug_in", so die Historikerin Ute Bretschneider, ist "im Grunde genommen jede_r […], sobald ein Interesse an ihren_seinen Erinnerungen besteht"[1]. Ihr Wert für die Geschichtswissenschaft bemisst sich v. a. darin, dass Akteure historischer Ereignisse von ihren spezifisch gemachten Erfahrungen und subjektiven Erinnerungen berichten und damit die Forschung in der Arbeit an archivischen Quellen unterstützen.
In dem Projektseminar "Zeitzeug_innen als Quelle"erarbeiten sich die Studierenden zunächst die Grundlagen der Oral History – eine Methode, bei der Forschende Zeitzeug_innen historischer Vorgänge nach ihren Erinnerungen und Anschauungen befragen, die Gespräche speichern und so Quellen für die Forschung produzieren.[2] Nach Erarbeitung einer Forschungsleitfrage sowie der Klärung des allgemeinen Projektmanagements erproben die Studierenden die erarbeitete Methode selbstständig und eigenverantwortlich an Wegbegleitern aus dem Umfeld Helmut Schmidts. Die so entstandenen Quellen sollen über selbstgewählte Kanäle (Essays, Broschüre, Podcast etc.) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Das Projekt leiten Prof. Dr. Dr. Rainer Hering, Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein und Dozent der Universität Hamburg, und Franziska Zollweg, M.A., Mitarbeiterin der Bundeskanzler Helmut Schmidt-Stiftung.
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[1] Bretschneider, Ute/Lühr, Merve: Zeit.Zeugen: Qualitative Interviews als kulturwissenschaftliche Quellen. In: Zugänge zur Zeitgeschichte: Bild – Raum – Text (hrsg. v. Spanka, Lorenzen und Haunschildt), Marburg 2016, S. 227.
[2] Tschiggerl, Martin/Walach, Thomas/Zahlmann, Stefan: Geschichtstheorie, Wiesbaden 2019, S. 71.
[STiNE]
Die Neue Rechte und ihre Geschichte (5 LP)
Dr. Volker Weiß
Das Blockseminar soll in die Genese und Weltanschauung der "Neuen Rechten" in Deutschland einführen. Dafür werden historische Quellen aus dem Neuen Nationalismus und zeitgenössische Adaptionen gelesen und diskutiert. Die Veranstaltung ist als Blockseminar angelegt und wird von zwei Abendvorträgen begleitet.
Das Projektseminar findet statt in Kooperation mit dem Gängeviertel Hamburg.
(Foto: Heike Huslage-Koch, CC BY-SA 4.0)
[STiNE]
Museale Schlüsselobjekte: Hamburg im 19. Jahrhundert (1866-1914) (5 LP)
Dr. Olaf Matthes (Museum für Hamburgische Geschichte)
Das 19. Jahrhundert zeichnete sich durch dramatische Veränderungen aus. Vor allem die urbanen Räume erfuhren einen enormen Wandel. Hafenstädte wie Hamburg waren besonders betroffen, und sie spielten darüber hinaus eine herausragende Rolle bei der Globalisierung.
Im Seminar werden entscheidende Entwicklungslinien dieses Verwandlungsjahrhunderts für Hamburg nachgezeichnet.
Dabei soll anhand von Schlüsselobjekten aus der Zeit diskutiert werden, welche Möglichkeiten der historischen Kontextualisierung bei unterschiedlichen Fragestellungen für derartige Gegenstände denkbar sind. Das Seminar dient dabei der Vorbereitung der neuen Dauerausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte.
[STiNE]